Mallorca: Auf die Strasse statt an den Strand
Rettungsschwimmer kündigen Streik an

Die Rettungsschwimmerinnen von Mallorca haben die Nase voll von den miesen Arbeitsbedingungen auf der Insel. Am 7. Juli planen sie deshalb einen Streik, der die Strände lahmlegen soll.

Mitten in der Hochsaison planen die Rettungsschwimmerinnen und -schwimmer der Gemeinde Calvià im Westen der spanischen Balearen-Insel Mallorca, einen Protest gegen ihren Arbeitgeber und gegen die Gemeinde, die für die Einhaltung der Sicherheitsvorschriften zuständig sein sollten. Hauptgründe für den angekündigten Streik: die veraltete Infrastruktur und der untragbare Personalmangel, der die Rettungskräfte zwingt, täglich Übermenschliches zu leisten.

LEBENSRETTER IM EINSATZ: Ein Rettungsschwimmer am Strand von Mallorca. (Foto: imago /Chris Emil Janssen)

Schlechte Infrastruktur – ein Desaster für alle

Die Strände Mallorcas sind nicht nur Anziehungspunkt für Millionen von Touristinnen und Touristen, sondern auch ein Ort, der ständige Überwachung und Pflege benötigt. Doch was tun, wenn die Infrastruktur heillos veraltet ist? Der Generalsekretär der Rettungsschwimmergewerkschaft Unión de Socorristas, Ariel Gauna, macht seinen Frust deutlich:

Uns fallen die Wachtürme auf den Kopf!

AUF WACKELIGEN FÜSSEN: Die Wachtürme sind veraltet und nicht stabil. (Foto: imago / Chris Emil Janssen)

Seit über 50 Tagen warten die Rettungsschwimmerinnen und -schwimmer auf zwei neue Rettungsboote. Anstatt moderne und funktionale Einrichtungen zu bekommen, müssen sie mit veralteten und oft gefährlichen Arbeitsmitteln auskommen. Zudem sind die Spezial-Rollstühle defekt, die Menschen mit Behinderung das Baden im Meer ermöglichen sollen.

Und die Zahl der Rettungsschwimmerinnen bleibt weit hinter den Anforderungen zurück. Ein Szenario, das früher oder später zu tragischen Unfällen führen kann. Gewerkschafter Gauna bringt es auf den Punkt:

Wenn Stellen nicht nachbesetzt werden, sind manche Tage komplett ohne Rettungsschwimmer. Das kann tödlich enden!

Aufruf zum Handeln!

Aufgrund des geplanten Streiks müssen aus Sicherheitsgründen einige der beliebtesten Strände von Mallorca bald geschlossen werden. Die Rettungsschwimmerinnen und -schwimmer von Calvià fordern das absolute Minimum: genügend Personal, funktionierende Ausrüstung und den nötigen Respekt für ihre lebenswichtige Arbeit. Mit dem Streik wollen sie auf die Missstände aufmerksam machen und die Verantwortlichen zum Handeln zwingen.

WIR HABEN GENUG! Mitglieder der Rettungsschwimmer-Gewerkschaft in Mallorca. (Foto: unio.socorristesmallorca)

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