Der Zeitpunkt für die Lancierung einer Initiative für Lohngleichheit sei genau richtig, sagen die Grünen.
Die Grüne Partei der Schweiz hat beschlossen, die Subito-Initiative zur Durchsetzung der Lohngleichheit, die die Unia plant, zu unterstützen. An ihrer Delegiertenversammlung in Frauenfeld waren sich die Delegierten einig, dass die Lohngleichheit nun endlich umgesetzt werden müsse. Seit 35 Jahren steht sie in der Verfassung. Dennoch verdienen Frauen in der Schweiz immer noch 20 Prozent weniger als Männer.
Regula Rytz: «Ungleichheit setzt mit der Mutterschaft ein.» (Foto: ZVG)
UNGLEICHHEIT. «Zeitlich genau richtig», sagte der Grüne Berner Kantonsparlamentarier und ehemalige Tagi-Bundeshausredaktor, Bruno Vanoni, an der DV. Denn: «Die Rentenreform will die Heraufsetzung des Frauenrentenalters auf 65. Diesen grossen Nachteil für die Frauen müssen wir unbedingt kompensieren.»
Die Grünen haben deshalb beschlossen, gemeinsam mit der Unia eine Vorlage auszuarbeiten, sagt Grünen-Chefin Regula Rytz. Dabei gelte es, auch die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu verbessern: «Viele Frauen wählen immer noch schlechter bezahlte Berufe und werden bei der Weiterbildung weniger unterstützt.» Die grosse Ungleichheit setze jedoch ein, sobald die Frauen Mütter würden, so Regula Rytz: «Spätestens dann arbeiten die meisten nur noch Teilzeit und verzichten ein paar Jahre lang auf eine berufliche Weiterentwicklung. Diese Familien-Falle bei den Löhnen muss beseitigt werden.»
Corinne Schärer von der Unia-Geschäftsleitung freut sich auf die Zusammenarbeit mit den Grünen: «Als nächstes setzen wir eine Expertinnenkommission ein, um abzuklären, wie wir die Initiative formulieren müssen, um die Lohngleichheit möglichst effizient und subito durchzusetzen.» Derzeit liegt das Projekt zur näheren Prüfung beim Gewerkschaftsbund.