Zum Haarölseichen!
Zugegeben, manchmal kippt die Welt ins Dunkel. Und damit ist nicht nur diese Jahreszeit gemeint, in der es morgens auf dem Weg zur Büez noch finster ist und abends auf...
In 100 Jahren ist die Erde tot. Das prognostiziert Stephen Hawking, immerhin einer der bekanntesten Physiker unserer Zeit (ja, das ist der im Rollstuhl). Mit schuld am Massensterben: der Klimawandel, der die Erde unbewohnbar macht. Deshalb müssten wir uns, findet er, schleunigst auf den Weg ins All machen, um fremde Planeten zu kolonialisieren. Den Mars zum Beispiel.
Düstere Aussichten. Und eine absurde Schlussfolgerung: Wir sollten also lieber einen fremden Himmelskörper mittels feindlicher Übernahme in unsere Gewalt bringen, statt unserem Heimatplaneten anständig Sorge zu tragen. Praktisch: Damit ist der Klimawandel nicht mehr unser Problem. Die Raumschiffe bauen können künftige Generationen. Nach uns die Sintflut.
AUFS GANZE. Ganz anders sieht das Judith Giovannelli-Blocher. Die 85jährige ist eine Klimaseniorin, eine von rund 700 älteren Frauen, die jetzt aufs Ganze gehen: Die rüstigen Rentnerinnen verklagen den Bund. Weil die Folgen des Klimawandels schon jetzt zu spüren und die Durchschnittstemperaturen auch in der Schweiz angestiegen sind. Weil insbesondere ältere Menschen stark unter dieser Tatsache leiden. Aber auch, weil sie die kommenden Generationen vor den noch schlimmeren Auswirkungen der Erderwärmung schützen wollen. Die Jüngeren hätten immer so viel zu tun, sagt Giovannelli-Blocher: «Wir alte Frauen haben Zeit. Und wir sind kämpferisch.» Nicht jammern, nicht wegschauen, etwas tun!
Nicht jammern, etwas tun!
EIN SKANDAL. Kämpferisch zu und her ging es auch am 14. Juni 1991, Frauenstreiktag in der Schweiz. Rund eine halbe Million Frauen legten die Arbeit nieder: «Wenn frau will, steht alles still!» Eine der Hauptforderungen damals: gleicher Lohn für gleiche Arbeit. Der Frauenstreik ist 26 Jahre her. Passiert ist seither nicht viel. Frauen verdienen nach wie vor 20 Prozent weniger als Männer. Ein Skandal! Vor allem, weil sich die Arbeitgeber sogar gegen die zahnlosesten Vorschläge in Sachen Lohngleichheit wehren.
Die Unia macht deshalb jetzt vorwärts, zum Beispiel im Kanton Jura. Sie lanciert dort zum Jubiläum des Frauenstreiks eine Subito-Initiative für gleiche Löhne. Nicht jammern, nicht wegschauen, etwas tun! Das könnten auch die Umweltverschmutzer und Lohngleichheitsverhinderer: zum Mars fliegen nämlich. Unser Klima würde definitiv besser.