Sagen, was ist
Multimillionär Christian Baha (48) aus Wien mit Wohnsitz im steuergünstigen Monaco mag keine negativen Schlagzeilen. Ein Wort zu viel – und schon hat man einen Prozess am Hals. Der Österreicher...
Schlossherr Christian Baha ist vor Gericht abgeblitzt: ein Sieg für die Unia.
work und die Unia dürfen den Wiener Multimillionär Christian Baha als Lohndumper und Finanzspekulanten bezeichnen. Das Bezirksgericht Frauenfeld hat seine Klage wegen Persönlichkeitsverletzung abgelehnt.
Der Fall geht auf den Streit um das Schloss Sonnenberg in Stettfurt TG zurück, das Baha besitzt und renoviert (work berichtete). Dort hatte er polnische Arbeiter zu Tieflöhnen beschäftigt. Er zahlte ihnen Bruttolöhne von 2940 bis 2970 Franken und zog für Kost und Logis in einem 17,4 Quadratmeter grossen Container noch je 180 Franken ab.
KLAGEN. Aus internen Mails geht hervor, dass Baha den Arbeitern keinesfalls mehr zahlen wollte. Als die Unia das Lohndumping bekannt machte, reagierte Baha mit Klagen und superprovisorischen Verfügungen. Auch gegen work. Das Gericht kam jetzt zum Schluss, dass die Bauarbeiter auf dem Schloss zwar nicht dem Landesmantelvertrag unterstünden. Dennoch seien die Gehälter «weit weg vom ortsüblichen Lohn». Das Gericht sah auch eine Fotomontage der Unia mit Christian Baha als Sonnenkönig auf einem Thron als nicht ehrverletzend an, da es sich um eine satirische Darstellung handle. Das Urteil des Bezirksgerichtes ist noch nicht rechtskräftig.