Die Frauen haben genug. Sie wollen endlich Lohngleichheit. work zeigt: Diese Nationalrätinnen und Nationalräte stellen sich dagegen.
FRAUENFEINDE. Das sind die Nein-Sager in der zuständigen Nationalratskommission. (Fotos: ZVG)
Durchschnittlich 7000 Franken im Jahr verdient jede erwerbstätige Frau in der Schweiz weniger. Nur deshalb, weil sie eine Frau ist. Auf ein Erwerbsleben hochgerechnet, macht das 303’000 Franken aus. Das hat work exklusiv berechnen lassen (rebrand.ly/work-Studie). Zwar hat der Ständerat nach langem Hin und Her Massnahmen gegen diesen Lohnbschiss durchgewinkt. Er möchte Unternehmen mit mehr als 100 Beschäftigten alle vier Jahre einer Lohnanalyse unterziehen. Ohne Sanktionsmassnahmen. Und zeitlich beschränkt!
HAUCHDÜNN. Doch sogar solche Mäuschen-Massnahmen gehen diesen 10 Männern und 2 Frauen von FDP und SVP zu weit. In der zuständigen Nationalratskommission stellten sie sich geschlossen gegen mehr Lohngleichheit. BDP-Politikerin Rosmarie Quadranti, die ebenfalls in der Kommission sitzt und «natürlich» Ja gestimmt hat, überrascht dieses Resultat nicht wirklich, wenn «man die Positionen von FDP und SVP» kennt. Sie beobachtet ganz allgemein, «dass der Fraktionszwang zunimmt» und Leute deshalb den Mut verlieren, anders zu stimmen als ihre Partei. Quadranti wünscht sich deshalb «ein bisschen mutigere Frauen». Immerhin hat die Kommission mit dem Stichentscheid der Präsidentin, einer CVP-Frau, der Änderung des Gleichstellungsgesetzes zugestimmt. Es geht nun in den Nationalrat.
DEMO AM 22. Für die Debatte in der grossen Kammer sei das kein ermutigendes Zeichen, kommentiert Corinne Schärer. Sie ist Unia-Geschäftsleitungsmitglied und für die Gleichstellung zuständig. Sie sagt: «Versenken FDP und SVP das Geschäft im Nationalrat, können wir von vorne anfangen. Einmal mehr.» Umso wichtiger sei jetzt, dass möglichst viele Frauen am 22. September nach Bern kämen: an die nationale Demonstration für Lohngleichheit und gegen Diskriminierung. Details siehe unter: rebrand.ly/DemoLohngleichheit.