Das offene OhrDarf die Arbeitslosenkasse rückwirkend Geld von mir einfordern?
Nach der Kündigung durch meine ehemalige Arbeitgeberin habe ich mich beim RAV zur Stellenvermittlung angemeldet und bei der Arbeitslosenkasse den Antrag auf Arbeitslosenentschädigung eingereicht.
Eine erstaunliche, weil falsche Beratung zum Nachteile der Arbeitnehmer (!) durch die Gewerkschaftszeitung.
Richtig ist, dass während der „beschränkten Zeit“ gemäss Art. 324a Abs. 2 OR auch während der Rekrutenschule ein Anspruch auf 80% des Lohnes besteht (Art. 324b Abs. 1 OR). Dass dies nur für die Wiederholungskurse (WK), «normale» Zivildiensteinsätze und Zivilschutzeinsätze gelte, wie im Artikel behauptet wird, ist falsch. Art. 324b Abs. 1 OR trifft keine derartige Differenzierung.
Die Seite des Bundes sieht das anders. Was stimmt?
https://www.vtg.admin.ch/de/mein-militaerdienst/dienstleistende/sold-eo.html#inpagenav_1
Paul Hollenstein hat Recht. Informieren sie sich am besten beim Amt für Arbeit oder beim Sozialdienst der Armee.
Ich habe den selben Fall gehabt. Man wird je nach dienstjahr für eine gewisse Zeit entschädigt.
Merkblatt: https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=&ved=2ahUKEwiK67ey4YfyAhXJt6QKHSMtBS8QFjABegQIBxAD&url=https%3A%2F%2Fwww.vtg.admin.ch%2Fcontent%2Fvtg-internet%2Fde%2Fmein-militaerdienst%2Fdienstleistende%2Fsold-eo%2F_jcr_content%2Finfotabs%2Fitems%2Fdokumente%2FtabPar%2Fdownloadlist_1524652245%2FdownloadItems%2F376_1471598668724.download%2Fmerkblatt_arbeitsverhaeltnis_militaer_010100_de.pdf&usg=AOvVaw2Ps_yjag78vQ17h5G9W6pB
Es gibt da noch den Art. 324a, Abs. 4 OR. Es kann eine andere Regelung im Arbeitsvertrag getroffen werden, wenn sie für den Mitarbeiter gleichwertig ist.
Ein Rekrut, der während der gesamten RS 50% Lohn erhält, ist bessergestellt, als ein Rekrut der zwar 80% erhält, aber nur für eine beschränkte Zeit.
Leider ist es nun ja so, dass der „Spass“ von RS und WK trotz Entschädigung dem Arbeitgeber ein grosses Problem nicht abnimmt: Einen Haufen unerledigter Arbeit. Ich würde mir wünschen, dass die Wirtschafts- und Industrieverbände die Politik (und damit die Armee) mehr in die Pflicht nehmen. Die Kosten-Nutzenrechnung der Armee muss sauber durchgeführt werden.
Die Armee ist während Friedenszeiten eine Belastung. Während Katastrophen oder Kriegshandlungen ist sie der letzte Schutz und die ideale Unterstützung für die Gesellschaft. Der ideologische Pazifismus meint, ohne Armee auskommen zu können. Die Geschichte der Menschheit zeigt, dass eine funktionierende Milizarmee den Frieden am besten sichert. Ausser man möchte ernsthaft Teil der Kommunistischen Internationalen werden. Kein geistig gesunder Mensch würde die linke Planwirtschaft einer sozialen Marktwirtschaft vorziehen. Militärdienst ist deshalb keine Behinderung, sondern eine notwendige Basis und Unterstützung einer freien Wirtschaft. Eine Kosten-Nutzenrechnung ist deshalb immer erst möglich, nachdem ein Konflikt ausgebrochen und durch militärische Mittel beendet werden konnte. Vorher ist es lediglich eine Kostenrechnung, die von Armeegegnern gerne als Argument gegen eine schlagkräftige Armee missbraucht wird.