Es begann mit Greta Thunberg – jetzt gehen weltweit Schüler und Schülerinnen fürs Klima auf die Strasse. Auch in der Schweiz wächst die neue Bewegung rasant.
ZUM HENKER! «Es gibt keinen Plan(eten) B.» (Foto: Keystone)
Rund 68’000 Menschen gingen am 2. Februar 2019 in insgesamt 14 Schweizer Städten für den Klimaschutz auf die Strasse. «Wir sind heisser, heisser, heisser als das Klima», skandierten sie. Auf den Plakaten stand «Hopp Schwiiz! Beim Klima sind wir nicht neutral!» oder «Es ist unsere Zukunft, ihr Arschlöcher». Noch nie hat die Klimaerwärmung so viele Menschen mobilisiert. Was war anders an diesem kalten Samstag im Februar?
Zur Demo aufgerufen hatten Jugendliche, die Teil sind einer internationalen Bewegung gegen den Klimawandel. Dabei geht es um die menschgemachte Erwärmung der Erde, die durch den Ausstoss von Treibhausgasen wie CO2 ausgelöst wird.
WARNUNG. Vor dem Klimawandel warnten die ersten Wissenschafter bereits in den 1960er Jahren. 1988 gründete die Uno in Genf das «Intergovernmental Panel on Climate Change» (IPCC), kurz: Weltklimarat. Im Pariser Klimaabkommen beschlossen die Uno-Mitgliedstaaten 2015 die Beschränkung der Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad Celsius. Um dieses Ziel zu erreichen, muss bis 2050 die weltweite CO2-Neutralität erreicht werden, schrieb der Weltklimarat im Oktober 2018. Und jetzt also die Klimastreiks.
Bereits am 30. November 2018 gingen in Australien 15 000 Schülerinnen und Schüler gegen den Klimawandel auf die Strasse. Seither haben weltweit Hunderttausende für das Klima gestreikt. In London erreichte die Bewegung «Extinction Rebellion», dass die Stadt den Klimanotstand ausrief.
Die Klimabewegung wurde ab Dezember 2018 auch in der Schweiz aktiv. Auslöser war die Brandrede der schwedischen Schülerin Greta Thunberg (16) an der Weltklimakonferenz im polnischen Kattowitz (work berichtete). Unter dem Begriff #FridaysforFuture entstand ein Trend, am Freitag nicht in die Schule zu gehen, sondern für den Klimaschutz auf die Strasse. Greta selber geht jeweils freitags nicht mehr zur Schule und demonstriert stattdessen vor dem schwedischen Parlament.
WEITER GEHT’S! In der Schweiz fand der erste Klimastreik am 14. Dezember 2018 in Zürich statt. Über 500 Schülerinnen und Schüler waren dabei. Bereits eine Woche später streikte die Klimajugend in Basel, Bern und St. Gallen. Auch 2019 gehen die Klimastreiks weiter. Für den 15. März 2019 ist ein weltweiter Klimastreik geplant.
Die Schweizer Klimajugend fordert den nationalen Klimanotstand sowie die Reduktion der CO2-Emissionen auf null bis 2030. Diese Forderungen wurden auch von der nationalen Politik gehört. Nationalrätin Samira Marti (SP) will mit einer Motion erreichen, dass der Bund den Klimanotstand ausruft.