Wann, wenn nicht jetzt, sagt sie mit ruhiger Stimme und im dezenten, dunklen Deux-Pièces: «Jetzt ist der Moment. Jetzt – und nicht erst in vier Jahren müssen wir handeln!»
BUNDESRATSWAHL. Regula Rytz will am 11. Dezember für die Grünen ins Rennen. (Foto: Keystone)
Mit diesen Worten verkündet Grünenchefin Regula Rytz im Blitzlichtgewitter der Medien ihren mutigen Entscheid: Sie will Bundesrätin werden. Und den Sitz von FDP-Bundesrat Ignazio Cassis angreifen. Denn seit den Wahlen sei die Zauberformel «Geschichte». Und der Freisinn im Bundesrat «die am stärksten übervertretene Partei». Rytz: «Noch nie seit 1919 wurde eine Partei so gestärkt wie wir am 20. Oktober. Wir haben unsere Sitzzahl im Parlament fast verdreifacht (von 12 auf aktuell 32).» Nach einer solchen Richtungswahl könne man nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. Der Wählerwille müsse sich jetzt auch in der Landesregierung niederschlagen, mit einer nachhaltigen, ökologischen und sozialen Politik. Sie wisse, dass die Hürden hoch seien, sie habe sich diesen Schritt auch gut überlegt: «Sie kennen mich. Ich bin ein bedachter Mensch. Aber ich bin bereit, Verantwortung zu übernehmen!», sagt sie und lächelt.
work hat Regula Rytz ökologisch-sozial auf den Zahn gefühlt: Lesen Sie hier wie sie die Schweiz bis 2030 CO2-neutral machen will.
Blüseli aus dem Schrank, PK, eins an die Ohren, Blüseli in den Schrank. Merci Madame. Das war‘s. Wird nie mehr was. Entweder ist der Klima-Hype in vier Jahren vorbei, oder es ist was dran an der Sache, und alle Parteien präsentieren in ehrlichem Wettbewerb ihre Ideen und Massnahmen. In beiden Fällen sind die Grünen weg vom Fenster.
Man nimmt einfach das spiessige Blüseli aus dem Schrank, das so gut zum ganzen spiessigen Parteieli passt, trägt das herzige seriöse Brülleli, macht dazu ein paar staatstragende Gesteli – und schwupps! – schon ist man qualifiziert und kriegt „Mut“ attestiert.