Die neue LED-Röhre von Philips verbraucht viermal weniger Strom als die alten Neonröhren. Und das ist noch lange nicht ihr einziger ökologischer Vorteil.
LICHT INS DUNKEL: LED-Röhren verbrauchen viermal weniger Strom als Neonröhren. (Foto: Keystone)
Es gibt in der Schweiz 30’000 Tiefgaragen und Sammeleinstellhallen. Viele sind mehr oder minder sanierungsbedürftig. Mit anderen Worten: viel Arbeit für das Baugewerbe, wenn wir denn in Zukunft noch so viele Autos brauchen würden wie heute.
Tiefgaragen sind immer auch etwas unheimlich. Sie flössen uns Ängste ein. Deshalb geschehen hier in den TV-Krimis regelmässsig Morde und Verbrechen. Dabei belegen Statistiken: Die Zahl der Gewaltverbrechen ist gesamthaft rückläufig. Und Parkhäuser sind keine beliebten Tatorte.
Spielt alles keine Rolle, denn die Mächte des faktenfreien Irrationalen sind vielfach stärker als alle wissenschaftlichen Erkenntnisse. Können wir etwas dagegen machen?
LANGES LEBEN. Schrittweise lösen LED-Röhren die alten Neonröhren in den 30’000 Schweizer Parkhäusern ab. In wie vielen? Wir wissen es nicht. Unser statistisches Amt zählt lieber die Schweine in den Ställen. Die Umrüstung verbessert bei gleich viel Lumen pro Röhre nicht die Beleuchtung, aber immerhin verbrauchen LED-Röhren, richtig vermessen, viermal weniger Strom als Neonröhren. Und sie reagieren schneller auf Impulse der Bewegungsmelder und Lichtschalter. Weiterer Vorteil: Ihre Lebensdauer ist durchschnittlich mindestens fünfmal länger. Man muss sie weniger auswechseln.
Eigentlich eine Erfolgsgeschichte ohnegleichen. Wir müssten uns ob dieses technischen Fortschritts freuen, tun es aber nicht. Weil gute Nachrichten in der Regel keine Nachrichten sind.
VOLLE KRAFT. Aber gut ist nicht gut genug. Jetzt bringt der Elektronikkonzern Philips eine neue LED-Röhre mit Sensor auf den Markt, die alles Bisherige wortwörtlich in den Schatten stellt.
Philips-Vorteil 1: Während durchschnittlich 23 Stunden am Tag werden Autos nicht benutzt. Sie stehen auch in Parkhäusern nur herum. Dies wird sich erst etwas ändern, wenn sich selbst steuernde Roboterautos die in privatem Besitz befindlichen fahrbaren Untersätze aus dem Markt drängen. Bis es so weit ist, ein Lichtblick: Die neuen LED-Röhren verbrauchen im Sparmodus nicht mehr 24 Wattstunden wie die alten Neonröhren, sondern nicht einmal 5 Wattstunden. Und vermitteln trotzdem ein Gefühl von Sicherheit dank bescheidender, flächendeckender Ausleuchtung jedes Parkhauses.
Philips-Vorteil 2: Sobald sich eine Autofahrerin oder ein Autofahrer hin zu seinem oder weg von ihrem Auto bewegt, strahlt die LED-Röhre mit ihrer vollen Kraft von 135 Lumen pro Watt. Dies alles dank den in den LED-Röhren integrierten Bewegungsmeldern.
Philips will die Lumen pro Watt und somit die Energieeffizienz nächstens um gut 10 Prozent erhöhen. Und andere Hersteller werden die steile Vorgabe aufnehmen und vergleichbare oder noch bessere Produkte auf den Markt bringen.
Sinnvoll wären in der Mehrzahl der Fälle LED-Röhren mit integrierten Bewegungsmeldern, die erst anspringen, wenn sich etwas bewegt. Und die Investitionsbedarf und Energieverbrauch so weiter senken.
Für die lesenden Sparfüchsinnen und Sparfüchse noch die entscheidenden Grössenordnungen: Wenn die LED-Röhre zu 90 Prozent im sanften Sparmodus Sicherheit vermittelt, braucht sie im Jahr nicht einmal 60 Kilowattstunden Strom. Wenn man auf den Sparmodus verzichtet, wären es noch 24 Kilowattstunden.
Links zum Thema:
- rebrand.ly/frauenparkplatz
In Österreich nennt man Frauenparkplätze «Damenparkplätze». Henusode! Statistisch gesehen sind Parkhäuser weniger gefährlich als gefühlt.
- rebrand.ly/beleuchtung
Sind sich selbst dimmende LED-Röhren mit Bewegungsmelder schweineteuer? Entgegen allen Befürchtungen nicht. Eine 150 cm lange Philips-LED-Röhre kostet um die 35 Franken. Die Preise werden weiter sinken, sobald die Konkurrenz nachzieht. Die Folge: Der ökologische Umbau dank Effizienzgewinnen rechnet sich.
Anmerkung zum Beitrag Neonröhren;
Der Beitrag um Neonröhren in den 30’000 Schweizer Parkhäusern stimmt so nicht ganz. Bei den Röhren spricht man von Fluoreszenzröhre oder kurz von FL- Röhren. (Leuchtstofflampe für Niederspannung)
Neonröhre, (Leuchtstofflampe für Hochspannung)
Im Laufe der Jahre ist die Bezeichnung „Neonröhre“ der Sammelname für die an die Hochspannung anzuschliessenden Leuchtstofflampen geworden, unabhängig davon, ob die Röhren tatsächlich mit Neon oder mit einem anderen Gas gefüllt sind.
Die Lichtfarbe der Neonröhre hängt hauptsächlich von der verwendeten Gassorte oder dem Metalldampf ab sowie von der Farbe des Glases; bei den fluoreszierenden Hochspannungsröhren noch obendrein von der Art des in der Röhre befindlichen Pulvers. Da die Lichtausbeute der Hochspannungsröhren ziemlich hoch ist, verwendet man sie nicht nur als Lichtreklame, sondern auch zur Ausleuchtung von verschiedenen Räumlichkeiten. Vor allem dann, wenn die korrekte Ausleuchtung eine Verformung der Röhre verlangt.
Neonröhren werden an einen Hochspannungstransformator in Reihe geschalten. Man kann sie auch stückweise an einen Transformator, der für die Zündspannung einer Röhrenlänge berechnet ist, anschliessen.
Man unterscheidet Neonröhren u.a. nach solchen ohne Leuchtstoffpulver (nicht fluoreszierende) und mit Leuchtstoffpulver (fluoreszierende Röhren). Die Lichtausbeute und auch die Anzahl möglicher Farbvariationen sind bei den fluoreszierenden Röhren grösser als bei den gewöhnlichen Hochspannungsröhren. Weiterhin hängt bei beiden Sorten von Neonröhren die Lichtausbeute von Stromstärke und vom Röhrendurchmesser ab. Im allgemeinen bedeutet eine Verdoppelung der Stromstärke bei gleichen Röhrendurchmesser eine Verdoppelung des Lichtstroms. Bei gleichbleibendem elektrischen Strom bedeutet Vergrösserung des Röhrendurchmessers Verringerung des Lichtstromes, weil die Bogenspannung dann niedriger ist und damit auch die aufgenommene Leistung in Watt.
Vor- und Nachteile im Vergleich Fluoreszenzröhre und Neonröhre.
Hochspannungsröhren bieten den Vorteil, dass sie von hoher Lebensdauer sind (ca. 20`000 h je nach Farbe); sie zünden direkt und ohne Starter. Ihre Nachteile bestehen darin, dass eine Hochspannungs-Anlage erforderlich ist. Die Anlagekosten sind im Vergleich zur FL-Röhre um einiges höher, die Betriebskosten jedoch bedeutend niedriger als bei den Niederspannungs-Leuchtstofflampen.
Freundliche Grüsse
Daniel