Nur vier Länder in Europa produzieren noch weniger Energie aus neuen erneuerbaren Energien als die Schweiz. Weil das Bundesamt für Energie ein Wasserkraft-Stübli war, ist und bleibt. Dabei ist weltweit das Wettrennen zwischen Solar- und Windenergie in vollem Gang.
Nur vier Länder in Europa produzieren noch weniger Energie aus neuen erneuerbaren Energien als die Schweiz. Weil das Bundesamt für Energie ein Wasserkraft-Stübli war, ist und bleibt. Dabei ist weltweit das Wettrennen zwischen Solar- und Windenergie in vollem Gang.
Die Deutschen produzieren pro Kopf der Bevölkerung 7 Mal mehr Energie aus neuen erneuerbaren Energien als die Schweiz. Und nur vier Länder in Europa produzieren noch weniger als wir. Und das nach 15 Jahren Moritz Leuenberger (SP), 10 Jahren Doris Leuthard (CVP) und 18 Monaten Simonetta Sommaruga (ebenfalls SP) als Energieministerinnen und -minister.
Das Bundesamt für Energie war, ist und bleibt ein ineffizientes Wasserkraft-Stübli. Anstatt voll auf alpine Solarenergie zu setzen, wurden viele frei fliessende Wildbäche mit Kleinwasserkraftwerken verbaut. Werke, die praktisch nur Sommerenergie liefern. Obwohl wir ein Winterloch haben. Gallus Cadenau, Motor der Greina-Stiftung, die unter anderem die Erhaltung der alpinen Fliessgewässer bezweckt, regt sich zu Recht über die viel zu hohen Subventionen auf.
FREIFLÄCHENANLAGEN. Die im internationalen Vergleich kleinen Schweizer Stromkonzerne produzieren heute im mehr oder weniger nahen Ausland 11,5 Milliarden Kilowattstunden Windstrom. Weil man einfacher bauen – und dank besseren Lagen – viel Geld verdienen kann. Das Ausland subventioniert unsere staatlichen und parastaatlichen Werke.
Staaten haben keine Freunde, sondern Interessen. Das hat uns die noch nicht überwundene Corona-Krise aufgezeigt. Wenn es eng wird, schauen alle für sich. Wer seinen Strom im Ausland produzieren und diesen in die Schweiz importieren will, braucht politisch ein Abkommen mit der EU und faktisch Miteigentumsanteile an Stromleitungen.
Oder aber wir produzieren in der Schweiz 25 Milliarden Kilowattstunden Winterstrom selber, um auch die Atomkraftwerke umgehend abstellen zu können. Das geht zu vernünftigen Kosten nur mit Freiflächenanlagen vorab in den Alpen. Hier kann man, wie Davoser Testresultate belegen, mit einem Kilowatt Leistung fast 1000 Kilo-wattstunden Winterstrom produzieren. Dagegen wird aber der Chef der Stiftung Landschaftsschutz Schweiz, Raimund Rodewald, Sturm laufen. Wir drehen uns also vorläufig noch im Kreis.
RIESEN-WINDMASCHINE. Weltweit ist das Wettrennen zwischen Solar-
und Windenergie in vollem Gang. Der deutsch-spanische Windkonzern Siemens Gamesa bringt jetzt eine Offshore-Windmaschine mit 14 MW-Leistung auf den Markt. Offshore bedeutet, die 300 Meter hohen Anlagen werden im Meer stehen. Versuchen wir die Dimensionen zu erfassen.
10 000 Kilowattstunden pro Person: Wenn wir unsere Häuser mit Wärmepumpen heizen und kühlen, wenn wir voll auf elektrisch angetriebene Verkehrsmittel umsteigen, brauchen wir trotz allen Effizienzgewinnen pro Person absehbar 10’000 Kilowattstunden Strom pro Jahr. Gewerbe und Industrie inbegriffen.
Strom für 7000 Personen: Ein einziges Siemens-Gemesa-Monster produziert pro Jahr 70 Millionen Kilowattstunden Strom.
Wird Europa solche Riesen im Rahmen des angekündigten Green Deals fördern? Oder werden die Vogelfreundinnen und -freunde diese Brummer abschiessen? Das Rennen ist offen.
Links zum Thema:
- rebrand.ly/megabrummer
Der Mega-Brummer von Siemens Gamesa beschäftigt das Kapital.
- www.rebrand.ly/megabrummer2
Wer abends auf der Kölner Domplatte ein kaltes Pils geniesst, wird von der Grösse des Kölner Doms fast erschlagen. Die Illustration (unten) macht klar, wie gross diese 14 MW-Maschine ist. Ihre 100 Meter langen Flügel bestreichen eine Fläche von mehr als 5 Fussballfeldern.
Im Gegensatz zu «Work» dürften die Leserinnen und Leser wissen, dass die Politik in der Schweiz vom Parlament gemacht wird und nicht vom Bundesrat – ausser in Notsituationen (z. B. Corona).
Solche Fake-News finde ich peinlich – egal von welcher Seite.
Trotzdem mit solidarischen Grüssen und einem Kompliment zur Entwicklung von «Work» im Laufe der letzten Jahre.
Alois