work-Broschüre
Fremdenhass, Baracken, versteckte Kinder

Auf 48 Seiten dokumentiert und analysiert work die Zeit des ­Saisonnierstatuts und seine ­Folgen für die Zuwanderungs­politik der Schweiz.

SAISONNIERS: work-Sonderausgabe über Fremdenhass und Migration. (Foto: work)

Das work-Leseheft «Baracken, Fremdenhass und versteckte Kinder» zeigt linksseitig Texte und rechtsseitig Bilder. Die meist historischen Fotos sprechen Bände: Da warten 1956, kurz nach ihrer Ankunft in Brig, etwa hundert italienische Landarbeiter auf die grenzsanitarische Untersuchung. Einige sitzen, zwei diskutieren, alle tragen sie Kittel und Krawatte. Was wird sie in der Schweiz erwarten? Die Bilder legen eindrücklich Zeugnis ab von einer anderen Welt: der schweizerischen Realität unter dem Saisonnierstatut.

AM STADTRAND

Wie es wirklich war, berichtet im work-Reader auch Ex-Saisonnier Bruno Cannellotto. Er erzählt von der schweren Arbeit, den Schikanen der Patrons und der Polizei. Und den Baracken: «Ja, sie haben schnell, schnell, Baracken aufgestellt. Vier Leute in einem Zimmer, viel zu wenige Duschen und WC. Die Firmen bauten ihre Baracken am Stadtrand, damit die Arbeiter die Leute in der Stadt nicht störten. Und weil sie dort weniger zahlen mussten für den Boden. In Zürich stand ein grosses Barackendorf am Leutschenbach, in der Nähe der heutigen Fernsehstudios. Die Arbeiter mussten jeden Morgen zwei Kilometer gehen, bis sie an die erste Tramhaltestelle beim Bahnhof Oerlikon kamen.» Und Aurora Lama, einst ein verstecktes Saisonnierkind, bricht ihr trauriges Schweigen. Ein Artikel dokumentiert, wie die «Jugos» in die Schweiz kamen. Ein anderer zeigt anhand der italienischen Küche, dass Einwanderung durch den Magen geht.

PETER BICHSEL & «SCHWEIZERS SCHWEIZ»

Das work-Leseheft liefert auch politische Analysen. Ex-SGB-Chef Paul Rechsteiner zeigt auf, wie die «Überfremdungs»-Ideologie eines James Schwarzenbach auch bei den Gewerkschaften punkten konnte und wie verheerend die Folgen für die Zukunft waren. work-Journalist Ralph Hug wandelt auf den Spuren der SVP-Politiker Christoph Blocher und Ulrich Schlüer. Sie waren einst glühende Verteidiger des Rassistenregimes in Südafrika und sind heute die grössten Feinde einer offenen Schweiz. Und im grossen Interview sinniert Schriftsteller Peter Bichsel über des «Schweizers Schweiz», über ein kleines Land, das schon «ein Ausländerproblem hatte, bevor es Ausländer hatte».

Das work-Leseheft ist auch online erhältlich.

1 Kommentare

  1. Klaus Burri, N512131 / DO142512/17 2. Juni 2020 um 15:59 Uhr

    Bitte schickt mir 1 Ex. „Baracken, Fremdenhass…“

    Dank und herzliche Grüsse

    Klaus Burri
    Mittlere Strasse 78
    4056 Basel

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