Trotz steigender Impfquote: Die Swiss Covid App, die uns Ansteckungsrisiken meldet, ist weiterhin eine Überlegung wert. Auch dank der neuen Check-in-Funktion.
ZUSATZFUNKTION: Die Check-in-Funktion der Swiss Covid App eignet sich zum Einsatz bei privaten Anlässen, aber auch für Sitzungen und Seminare. (Foto: Keystone)
Rund die Hälfte der Schweizer Bevölkerung ist geimpft. Die Zahl der täglichen Spitaleintritte aufgrund einer Corona-Infektion liegt zehnmal tiefer als im Herbst 2020. Und doch: Die Fallzahlen steigen seit Wochen wieder. Das Virus hält uns weiter in Schach. Die Swiss Covid App als Gefahrenmelder bleibt deshalb weiterhin nützlich.
SO FUNKTIONIERT’S. Die Swiss Covid App ist ein Warnsystem. Sie hat das Ziel, Infektionsketten zu stoppen. Die App tauscht mit anderen Mobiltelefonen, auf denen die App installiert ist, über Bluetooth Identifikationsnummern aus. Nach einem positiven Coronavirus-Test erhalten betroffene Personen einen Code. Diesen können sie in der App eingeben. Dann erhalten all jene, die über mindestens 15 Minuten innert eines Tages weniger als zwei Meter Abstand zu infizierten Personen hatten, eine Gefahrenmeldung. Niemand erfährt, an wen diese Meldung geht.
Seit Anfang Jahr haben 400’000 Personen die App deaktiviert.
RÜCKLÄUFIG. Nach einem zähen Start im Mai 2020 wuchs die Zahl der aktiven Nutzerinnen und Nutzer der App bis zum Jahreswechsel auf 2 Millionen. Mit 1297 neu abgesetzten Codes erreichte die App am 3. November 2020 den bisherigen Rekordwert. Mittlerweile ist die Zahl der aktiven Nutzerinnen und Nutzer auf 1,6 Millionen Menschen gesunken, was auch das Bundesamt für Gesundheit (BAG) bemerkt hat: «Aktuell laufen verschiedene Diskussionen, welche Rolle die Swiss Covid App in der aktuellen Pandemiephase spielt», sagt Marco Stücheli vom BAG. Je nachdem sei es «gut möglich, dass wir die Kommunikation noch einmal verstärken».
MIT UND OHNE ZERTIFIKAT. Sicher ist: Covid-Zertifikat und Swiss Covid App sind zwei Paar Schuhe. Das Zertifikat bezeugt, dass Sie geimpft, genesen oder kürzlich getestet worden sind. Die App jedoch warnt Sie, wenn Sie einem höheren Ansteckungsrisiko ausgesetzt waren – oder ermöglicht es Ihnen, nach einem positiven Test die Menschen zu warnen, die Ihnen in letzter Zeit nahe kamen. Diese Funktion ergibt nach wie vor Sinn – auch falls Sie bereits geimpft sind:
- Auch als Geimpfte können Sie sich noch anstecken. Sie selber haben zwar das deutlich geringere Risiko, ernsthaft zu erkranken. Es ist aber möglich, dass Sie das Virus an andere Personen weitergeben – auch an Ungeimpfte.
- Für Geimpfte und Ungeimpfte nehmen die Risiken mit den gelockerten Massnahmen gegen die Ausbreitung der Pandemie wieder zu: an maskenfreien Parties zum Beispiel, beim Gruppensport, an der festlichen Familientafel, im Restaurant.
DATENSCHUTZ. Die Swiss Covid App funktioniert internetbasiert digital. Das weckt bei manchen Menschen Ängste und Misstrauen. Immerhin hat der Schweizer Datenschutzbeauftragte der App seinen Segen gegeben. Vertiefte Information schadet aber nicht: Das BAG hat einen Katalog häufiger Fragen zusammengestellt (rebrand.ly/appfragen). Und auf www.bag-coronavirus.ch hat die App ein eigenes Kapitel.
Check-In-FunktionDie Gruppe im Griff
Für private Parties, Sitzungen oder Kantinen eignet sich die Check-in-Funktion der Swiss Covid App. Nach dem Check-in bleiben die Aufenthaltsdaten der Gäste 14 Tage gespeichert. So können sie informiert werden, wenn es im Kreis der Teilnehmenden zu einem positiven Test kommt. Das Erklärvideo: rebrand.ly/checking-app.