Unia-Umbauprojekt:
Entscheid fällt Anfang 2023

Die Digitalkonferenzen sind fast abgeschlossen, nicht aber das grosse Unia-Umbauprojekt. Und so geht es weiter.

WELCHE UNIA für welche Zukunft? (Foto: Keystone)

Bald sind die meisten der offenen Onlinerunden im Rahmen von «Unia 2.0» vorbei. Von den einstmals 13 Sitzungen steht nur noch eine aus. Mit Energie und Ausdauer haben rund 100 Mitglieder in den vergangenen Wochen Themen wie die Mitgliederentwicklung der Unia (verbesserungswürdig) oder das Bildungsangebot der Gewerkschaft (gut, aber nicht allen bekannt) diskutiert. Für den ausgiebigen Rückblick ist es noch zu früh, eben: eine Sitzung zu früh. Wagen wir stattdessen einen Ausblick.

Nach dem letzten Treffen am 26. Oktober wird die 18köpfige ­Begleitgruppe zusammentreten, und diesen ersten Teil des Umbaus auswerten. Der Arbeitsauftrag: aus allen Sitzungen jene Punkte ausmachen, in denen sich die Unia tatsächlich ändern soll. Keine leichte Aufgabe. Denn die Fülle an Ideen und Anmerkungen ist überwältigend: 20 oder mehr Vorschläge aus einer einzigen Sitzung. Und die Begleitgruppe muss jene Vorhaben herausfiltern, die womöglich gut sind, aber nicht die Statuten der Gewerkschaft betreffen. Denn letztlich geht es bei «Unia 2.0» vor allem um die Struktur der Unia.

Soll der Zentral­vorstand ein Milizgremium werden?

VIELFÄLTIGE DISKUSSIONEN

Aus dem, was bleibt, destilliert die Begleitgruppe einen Vorschlag. Etwa um Fragen wie: Will die Unia weiterhin in Sektoren aufgeteilt bleiben? Und soll der Zentralvorstand ein Milizgremium werden? Sicher ist: Anhand der Vorlage der Begleitgruppe wird am 4. Dezember die nationale Delegiertenversammlung der Unia dem Projekt eine klare Richtung geben. Kurz danach wird durch Geschäftsleitung und Zentralvorstand eine Art Leitantrag erarbeitet. In ihm wird zum ersten Mal deutlich werden, welche genauen Änderungen angedacht sind.

Vorbei ist es mit «Unia 2.0» dann noch nicht. Die Änderungsvorschläge werden in der Folge auf sämtlichen Ebenen der Unia – also in den Regionen, in den Branchen- und Interessengruppen – diskutiert werden. Die Besprechung wird das ganze Jahr 2022 dauern.

Entschieden wird Anfang 2023. Ein ausserordentlicher Kongress soll bestimmen, welche Änderungen angenommen und welche Ideen verworfen werden. Je nach Beschluss könnte am Ende eine deutlich andere Unia entstehen (zentraler geführt, mit weniger Gremien, die dafür mehr zu ­sagen haben) oder eine leicht angepasste (sanfte Änderungen an den bestehenden Strukturen). Wofür sich die Mitglieder entscheiden werden? Noch unklar, es gibt Pro- und Contrastimmen für beides.

Schreibe einen Kommentar

Bitte fülle alle mit * gekennzeichneten Felder aus.