Zehntausende Lohnfranken schuldete das Besitzer-Ehepaar der Firmen Valelec und ECF ihren Mitarbeitenden. Doch diese zogen den Stecker.
KÄMPFERISCHE STROMER: Logo der Unia-Elektrobranche. (Foto: Unia)
Sechs Monate lang mussten die Mitarbeitenden der Freiburger Elektro-Firmen Valelec und ECF auf ihren 13. Monatslohn warten. Die Firmen hatten zudem Krankentaggelder und Familienzulagen zurückbehalten. Der Verdienstausfall für die Mitarbeitenden belief sich auf Zehntausende Franken. Die beiden Firmen gehören dem Ehepaar Clément. Carole Clément-Haymoz ist Geschäftsführerin von Valelec, Ehemann Steve Clément ist Geschäftsführer von ECF. Trotz eines Vermittlungsversuchs der Unia Freiburg hatte die Firma die fälligen Beträge nicht ausbezahlt. Ein Valelec-Mitarbeiter berichete, sie hätten den Chef um Erklärungen gebeten, doch dieser habe sie angelogen und falsche Versprechungen gemacht.
POTZBLITZ
Deshalb beschlossen 17 Valelec-und ECF-Mitarbeitende: Jetzt reicht’s! Am 7. Juli traten sie in einen unbefristeten Streik. Zudem riefen sie die Olympiasiegerin in Freestyle-Ski, Mathilde Gremaud, dazu auf, ihre Sponsoring-Partnerschaft einzufrieren. Und zwar so lange, bis die Mitarbeitenden ihren Lohn bekommen hätten. Das zeigte Wirkung: Bereits nach wenigen Stunden sprang der Funke, und das Ehepaar Clément war bereit, die fehlenden Löhne, Krankentaggelder und Familienzulagen zu bezahlen. François Clément (nicht mit dem Ehepaar Clément verwandt), Co-Regioleiter der Unia Freiburg, freut’s: «Am Morgen Streik, am Nachmittag ist er schon wieder vorbei. Und die Forderungen der Streikenden sind erfüllt. Das ist schon recht ungewöhnlich!» Sie hätten sich eigentlich auf einen längeren Arbeitskampf eingestellt, da sie fast ein halbes Jahr mit ECF und Valelec verhandelt hätten. «Der Erfolg hat sicher auch mit einer guten Planung zu tun. Wir waren immer einen Schritt voraus.»