Dank der AHV erhalten Berufstätige viel Rente für ihr Geld. Im Unterschied zur dritten Säule, die viel mehr kostet. Wer ein mittleres Einkommen hat, bekommt die 13. AHV-Rente bereits für einen Beitrag von rund 20 Franken pro Monat oder 80 Rappen pro Tag. Trotzdem malen die Gegner den Teufel an die Wand. Die 13. sei viel zu teuer. Die Abgaben würden stark steigen. Die Statistiken zeigen das Gegenteil. Wir können die 13. AHV-Rente einführen, ohne dass die Beitragslast wahrnehmbar steigt.
ÜBERSCHÜSSE. Im letzten Jahr machte die AHV einen Überschuss von rund vier Milliarden Franken. Auch in den nächsten Jahren können wir Überschüsse in Milliardenhöhe erwarten. Unter anderem, weil wir mehr Mehrwertsteuer zahlen und das Rentenalter der Frauen erhöht wurde. Die AHV bildet umfangreiche Reserven. Diese können wir der Bevölkerung wieder zurückgeben, indem wir die 13. Rente damit finanzieren.
Mittelfristig braucht es dann für die 13. Rente eine Zusatzfinanzierung von je 0,4 Beitragsprozenten für Arbeitgeber und Arbeitnehmende. Doch das werden wir kaum spüren. Die Sozialabgaben werden im Vergleich zu früher nicht steigen. Denn sie sind in letzter Zeit spürbar gesunken. Und sie werden voraussichtlich noch weiter sinken. Die Zusatzfinanzierung für die 13. AHV-Rente führt höchstens zu einer Umkehr dieser Senkungen.
ABGABEN SINKEN. Die Prämien der Unfallversicherung gingen zurück, weil es weniger Unfälle gibt. Das dürfte sich fortsetzen. Die Arbeitslosenbeiträge sinken, weil es weniger Arbeitslose gibt. Das Solidaritätsprozent für die hohen Löhne ist auf 2023 weggefallen. In ein paar Jahren dürfte es eine weitere Senkung um rund 0,3 Lohnprozente geben. Denn die Arbeitslosenversicherung macht hohe Überschüsse und hat bald zu viele Reserven. Weil wir weniger Kinder haben, sinken auch die Kosten der Familienzulagen. Die Sozialversicherungsstatistik des Bundes zeigt zudem, dass auch die Beiträge an die zweite Säule sanken.
Wir brauchen die 13. AHV-Rente, weil das Leben teurer geworden ist und weil die Pensionskassenrenten der Berufstätigen sinken. Entgegen den Angstszenarien der Gegner ist sie ohne grosse Probleme finanzierbar. Wir haben das Geld für die dringende Rentenverbesserung.
Daniel Lampart ist Chefökonom des Schweizerischen Gewerkschaftsbunds (SGB).