Ratgeber
Feministische Literatur: Wir haben für Sie zum 14. Juni die passenden Lesetipps zusammengestellt

Sie möchten feministisch in Laune kommen? Dann empfehlen wir Ihnen zu lesen. Feministische Literatur gibt es zuhauf. Fünf Tipps für Jung und Alt.

Simone de Beauvoir: Das andere Geschlecht (1949): Quasi die «Bibel» der Frauenbefreiung. Die französische Schriftstellerin und Philosophin Simone de Beauvoir zeigt in ihrem fast tausendseitigen Werk Wege zu mehr Gleichberechtigung auf und entlarvt gesellschaftliche Strukturen, die Frauen in eine bestimmte Rolle drängen. Als «Das andere Geschlecht» 1949 erschien, löste es einen Sturm der Entrüstung aus. Die schonungslose Analyse zu selbstbestimmter Sexualität und Emanzipation der Geschlechter war zu viel für damalige Gemüter. Heutige Leserinnen und Leser müssen sich erst ein wenig einfinden in das sprachlich und inhaltlich dichte Werk, finden aber dann viel Aktualität, zum Beispiel, wenn es um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf geht.

Chimamanda Ngozi Adichie: Mehr Feminismus! (2016): Mit ihrem TED-Talk «We Should All Be Feminists» (deutsch: «Mehr Feminismus!») wurde die nigerianische Feministin und Autorin 2012 weltbekannt, über 5 Millionen Mal wurde die Rede seither angeklickt. Humorvoll und anschaulich erklärt Chimamanda Ngozi Adichie, was Diskriminierung aufgrund des Geschlechts bedeutet und wie es auch anders ginge. Die Rede ist auf deutsch in Buchform erhältlich, zusammen mit vier weiteren Kurzgeschichten zum Thema Rollenerwartungen, Sexualität, Heimat und Liebe – klug und unterhaltsam.

Elena Favilli, Francesca Cavallo: «Good Night Stories for Rebel Girls» (2017): Mädchen brauchen Heldinnen. «Good Night Stories for Rebel Girls» versammelt 100 Texte über Frauen, die ins All geflogen, die Meere durchsegelt, neue Pflanzen entdeckt, Gipfel erklommen oder Länder regiert haben. Starke Frauen, die selbst mal Mädchen mit grossen Träumen waren. Das Buch ist von Künstlerinnen aus aller Welt illustriert und richtet sich an Leserinnen ab 10 Jahren. Aber auch Erwachsene können viel Spannendes in den Kurzportraits entdecken!

Sibylle Stillhart: Schluss mit Gratis! (2019): Frauen leisten den Grossteil an Erziehungs- und Betreuungsarbeit – und das, obwohl die meisten von ihnen ­«nebenbei» noch bezahlten Jobs nachgehen. Doch warum ist die eine Arbeit bezahlt und die ­andere nicht? Warum gilt die Erwerbsarbeit als «richtige» Arbeit und Hausarbeit wie Kindererziehung nicht? Das fragt sich die Journalistin und Mutter ­Sibylle Stillhart. In ihrem Buch «Schluss mit Gratis!» plädiert sie dafür, die unbezahlte Arbeit auf die politische Agenda zu setzen, denn sie ist überzeugt: Es ginge, wenn man nur wollte.

Miriam Suter und Natalia Widla: Hast du Nein gesagt? (2023): ­Miriam Suter und Natalia Widla haben ein Buch über sexualisierte Gewalt in der Schweiz ­geschrieben. Dafür haben sie mit Betroffenen, Fachpersonen, ­Politikerinnen und Politikern ­gesprochen – darunter Bundes­rätin Karin Keller-Sutter und Nationalrätin Tamara Funiciello –, und sie nehmen die Justiz, die Polizei und Beratungsstellen unter die Lupe. Ausgehend von den Geschichten dreier Frauen, werden Abläufe und Ansprechpersonen dargestellt, die Betroffenen ebenso zum Verhängnis wie zur Hilfe werden können. Informativ und eindrücklich zu lesen.


Instagram-TippDas täglich Brot der Frau

Auf dem Instagram-Kanal «buetzer_inne» erzählen Frauen, was sie sich in ihrem Berufsalltag anhören müssen (work berichtete). Zum Beispiel schreibt eine Servicemitarbeiterin: «Dä Momänt … wänn bim Vorstelligsgpräch ghörsch, dass si gärn e Ma würde asteue, wöu die keni menstruell bedingte Störige hei.» Oder eine Malerin erzählt: «Dä Momänt … wänn dir der Seniorchef ooni Vorwarnig der Stoub vom Füdlä chlopft.» Wer eigene Erlebnisse teilen möchte, kann sich bei den Macherinnen des Accounts melden.
instagram.com/buetzer_inne

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