Erbin spendiert 25 Millionen Euro
Jetzt verteilt Marlene Engelhorn ihre Kohle

Marlene Engelhorn, die Erbin des grossen Chemiekonzerns BASF, hat sich zum Ziel gesetzt ihr Erbe nicht anzutreten, sondern zu verschenken. Jetzt ist es so weit: 25 Millionen gehen an 80 Organisationen.

TAX THE RICH: Millionen-Erbin Marlene Engelhorn setzt sich dafür ein, dass Reiche stärker besteuert werden. (Foto: Keystone)

Solche Superreiche sind die wirklich raren Diamanten. Marlene Engelhorn (31) hat Millionen geerbt und verteilt sie jetzt. Statt das Geld einzustecken und sich ein schönes Leben zu machen, hinterfragt Engelhorn ihr Vermögen, das sie ohne eigenes Verdienst zur Verfügung hat. Sie wurde lediglich in eine superreiche österreichische Familie geboren. In ihrem Buch «Geld» erklärt sie:

Wenn ich ohne Arbeit so leben kann, wie es die wenigsten mit harter Arbeit können, zeigt sich eine Ungerechtigkeit sehr konkret.

Engelhorn verteilt 25 Millionen Euro an 80 Organisationen und Projekte. Wohin sie das Geld spendet, entscheidet sie aber nicht selbst. Diese Entscheidung übergibt sie komplett einem Gremium von 50 Personen, das die österreichische Bevölkerung abbilden sollte. Die Gruppe «guter Rat» besteht aus Personen mit unterschiedlichem Alter, Einkommen Geschlecht und unterschiedlicher Herkunft. Diese trafen sich an sechs Wochenenden gemeinsam mit Expertinnen und Experten, um zu entscheiden, was mit Engelhorns Millionen geschehen soll.

Zahltag für österreichische Hilfswerke

Das Erbe von Marlene Engelhorn wird wie folgt aufgeteilt:

  1. Der grösste Geldbetrag von 1,6 Millionen Euro geht an den «Naturschutzbund Österreich – Freikauf von Flächen». Der 100jährige Verein kümmert sich um einen dauerhaften Schutz der Natur. Mit dem Zweck, die Lebensgrundlage für Menschen, Tiere und Pflanzen zu sichern. 
  2. Über 1,5 Millionen Euro gehen an «Neuenhauser – Hilfe für obdachlose Menschen». Ihre Arbeit besteht darin, obdachlosen Menschen und Armutsgefährdeten mit medizinischer Versorgung, Wohnraum und Beratung zu helfen.
  3. Für «Momentum Institut – Verein für sozialen Fortschritt» gibt es 1,2 Millionen Euro. Sein Team verbreitet konkrete Vorschläge für eine nachhaltige Gesellschaft. Beispielsweise mit Studien und Analysen im Interesse der breiten Bevölkerung.
  4. Etwas mehr als 1 Million Euro erhält «Attac Österreich». Das ist ein Netzwerk, das sich für eine demokratische und sozial gerechte Weltwirtschaft einsetzt.
  5. 936 000 Euro erhält die «Schule im Aufbruch Österreich». Ihre Arbeit besteht darin, das Schulsystem umzukrempeln und nachhaltiger zu gestalten.

Viele weitere renommierte österreichische Hilfswerke bekommen von Engelhorn einen finanziellen Zustupf. Darunter die Caritas, Frauenhäuser, Reporter ohne Grenzen, aber auch kleinere, lokale Projekte wie etwa die «Tiroler Strassenzeitung».
 
Die ganze Liste der Spenden ist unter diesem Link zu finden.

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