Unia-Jubiläumswettbewerb: Mitglieder werben Mitglieder
Sie haben fette Feriengutscheine gewonnen

Überraschung für drei Unia-Mitglieder: Ihr Ferienbudget wird grösser als geplant. Weil sie neue Mitglieder angeworben haben und in der Verlosung zuoberst gelandet sind.

FERIEN AHOI: Elektroinstallateur Claude-Alain Vuilleme (l.) erhält von Unia-Präsidentin Vania Alleva (m.) den Hauptpreis. Er hat seinen Arbeitskollegen Yvan Barone (r.) in die Unia geholt. (Foto: Thierry Porchet)

Nächstes Jahr wird die Unia 20 Jahre alt. Das feiert sie schon jetzt mit einer Verlosung. Gewinnen können alle Mitglieder, die eine Kollegin, einen Freund, die Schwester, den Coiffeur usw. als neues Unia-Mitglied werben. Die erste Runde lief von August bis Dezember 2023 und war ein voller Erfolg: Mitglieder haben ganze 1821 Neumitglieder gewinnen können.

Hundert der erfolgreichen Werberinnen und Werber haben zudem per Los einen Preis erhalten. Der erste Preis ging an Claude-Alain Vuilleme, Elektroinstallateur aus La Vue-des-Alpes NE. Im Unia-Sekretariat in Neuenburg überreichte ihm Unia-Präsidentin Vania Alleva persönlich seinen Preis: einen Feriengutschein im Wert von 3500 Franken.

DIE BESTEN WERBERINNEN UND WERBER

Vuilleme hatte einen Arbeitskollegen überzeugt, sich der Gewerkschaft anzuschliessen. Laut Unia-Mitgliederstatistik sei dies die beste Art der Werbung, sagt Vania Alleva: «Mitglieder, die von anderen Mitgliedern geworben wurden, bleiben am längsten in der Gewerkschaft. Weil sie dann im Betrieb jeden Tag das andere Mitglied sehen. So ist die Unia für beide stets präsent.»

Der zweite Preis, ein Gutschein für Reka-Ferien im Wert von 1500 Franken, ging in die Deutschschweiz an die 29jährige Tanja Baumgartner. Auch sie warb eine Arbeitskollegin als Neumitglied, die 46jährige Elbasane Ibrahimi. work traf die beiden in St. Gallen – und erfuhr, dass der Auslöser für die erfolgreiche Mitgliedswerbung etwas war, das als unanständig gilt: während eines gemeinsamen Essens aufs Handy zu schauen statt aufs Gegenüber.

2. PLATZ: Tanja Baumgartner (l.) freut sich über ihren Ferien-Gutschein. Sie hat Berufskollegin Elbanese Ibrahimi (r.) als Unia-Mitglied gewinnen können. (Foto: Daniel Ammann)

Doch der Reihe nach. Baumgartner und Ibrahimi sind Verkäuferinnen bei der Import-Parfumerie – allerdings in unterschiedlichen Filialen. Ibrahimi, 46, arbeitet in der Stadt St. Gallen, Baumgartner im thurgauischen Arbon am Bodensee. Wie hat sie es geschafft, eine Kollegin in die Gewerkschaft zu holen, die gut zehn Kilometer entfernt arbeitet? Ganz einfach, sagt Baumgartner: «Wir kennen uns schon seit bald sieben Jahren. Von Schulungen und vom Telefon.» Wie, vom Telefon? Es komme ab und zu vor, erklären beide, dass ein Produkt in einer Filiale ausgegangen sei. «Dann greifen wir zum Hörer und helfen einander.»

EIN SMS VON DER UNIA

Die beiden verstehen sich so gut, dass sie sich oft vor der Arbeit zum Zmorge treffen. Und just an einem solchen gemeinsamen Frühstück habe Baumgartner, so erinnert sich Ibrahimi, ganz konzentriert aufs Handy geschaut. Worauf das folgende Gespräch entstanden sei:

Elbasane Ibrahimi: Was liest du?

Tanja Baumgartner: Ein SMS von der Unia.

Elbasane Ibrahimi: Was macht die eigentlich, die Unia? Ist das eine Art Stellenvermittlung, wenn man arbeitslos wird?

Tanja Baumgartner: Eher weniger. Schau, es ist so: Als Arbeitnehmerin sind wir ja oft nur eine kleine Nummer. Alleine kannst du nicht viel ausrichten. Mit der Unia hast du eine Organisation im Rücken, die dich unterstützen kann.

Elbasane Ibrahimi: So etwas wollte ich schon lange. Ich glaube, ich trete da auch bei.

Tanja Baumgartner: Mach es über mich! Dann kann ich etwas gewinnen.

Hat Baumgartner einen Tipp, wie sich Kolleginnen und Kollegen am besten für die Unia gewinnen lassen? «Am besten nach Bauchgefühl», sagt sie, «und nicht zu aufdringlich.» Natürlich helfe es, wenn es in der Filiale bereits andere Mitglieder gebe. Bei ihr seien die Chefin und ein, zwei andere bei der Unia. Ibrahimi zuckt die Schultern und sagt: «Bei mir wüsste ich es von niemandem.» Baumgartner erwidert: «Frag sie doch! Und wenn sie beitreten, bist du vielleicht die nächste, die einen Preis gewinnt.» Kurz beraten sich die beiden und sind sich dann einig: Diese oder jene Kollegin würde schon mitmachen, wenn sie sie fragten.

FÜNF STUNDEN ALLEIN DEN LADEN SCHMEISSEN

Und wofür sollte sich die Unia besonders einsetzen? Die Import-Parfumerie ist dem Coop-GAV unterstellt, der wird nächstes Jahr neu verhandelt. Ibrahimi muss nicht lange überlegen: «Dafür, dass wir weniger lang alleine arbeiten müssen!» Jeden Morgen nämlich, so stellt sich heraus, ist eine Mitarbeiterin alleine für den Laden verantwortlich. Baumgartner jeweils vier Stunden am Stück, Ibrahimi sogar fünf, weil ihre Filiale bereits um 8 Uhr öffnet. Mit viel Kundschaft im Laden sei es für eine Person kaum mehr möglich, den Überblick zu behalten. Vor allem aber hätten die Mitarbeitenden ein Problem, wenn sie aufs WC müssten. Den Laden unbeaufsichtigt zu lassen, das gehe nicht. Ihn zu schliessen eigentlich auch nicht. Was tun also?

Ibrahimi sagt, sie frage meist die Coiffeuse, die im Salon gegenüber arbeitet. «Wenn sie Zeit hat, steht sie im Laden und sagt der Kundschaft, ich sei gleich zurück.» Und wenn sie beschäftigt ist? «Dann muss ich halt verklemmen.»

Zu ihrem Gutschein hat Baumgartner einen Reka-Katalog bekommen. Neben den 12 Feriendörfern und Ferienwohnungen in der Schweiz finden sich dort auch Resorts in Italien und Kroatien, Hotels in Spanien oder 190 Campingplätze im In- und Ausland. Worauf ihre Wahl fällt, weiss sie noch nicht. Sie schmunzelt und sagt: «Ich muss mich erst einlesen.»

Die Gewinnerinnen und Gewinner

Runde eins des Wettbewerbs ist abgeschlossen. Die ersten acht Preise gingen an:

1. Preis: Ferien im Wert von 3500 Franken
Claude-Alain Vuilleme, La Vue-des-Alpes NE

2. Preis: Reka-Ferien im Wert von 1500 Franken
Tanja Baumgartner, Horn TG

3. Preis: 1000 Franken Reka-Pay-Guthaben
Sandra Hasbleydy Bernal Chavez, Steg VS

4.­–8. Preis: 200 Franken Startguthaben auf einem Konto der Bank Cler
Sidiropoulos Konstantinos, Dietikon ZH
David Sexto, Sonceboz-Sombeval BE
Crina-Gabriela Galbanuta, St-Imier BE
Luis Rita Gomes, Renens VD
Katharina Baschiera, Luzern

Bis Ende 2025 laufen noch drei weitere Runden. Alle Preise und Anmeldeformular für Neumitglieder auf www.unia.ch/20jahre

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