Beat Imhof ist neuer Gastrosuisse-Präsident
Mit ihm gibt es eine reale Chance für Besserungen im Gastgewerbe

Neuer Wind in der Schweizer Gastro-Branche: Beat Imhof gewinnt überraschend die Wahl zum Präsidenten von Gastrosuisse, dem Schweizer Arbeitgeberverband des Gastgewerbes. Die Gewerkschaft Unia gratuliert und schreibt dem neuen Präsidenten einen Willkommensbrief.

IN DER VERANTWORTUNG: Beat Imhof ist der neue Präsident des Arbeitgeberverbands im Schweizer Gastgewerbe. (Foto: Gastrosuisse)

Köche, Serviceangestellte, Küchenhilfen und viele mehr: Vergangenen Montag versammelten sich über 30 Unia-Mitglieder aus der Gastronomie an ihrer Branchenkonferenz. Einer der wichtigsten Programmpunkte: der neue Gastrosuisse-Präsident Beat Imhof.

Imhof kandidierte überraschend für das Amt, das Casimir Platzer nun fast zehn Jahre lang besetzte. Seinen starken Konkurrenten, den amtierenden Vizepräsidenten Massimo Suter, übertrumpfte er bereits im ersten Wahlgang. Die Delegierten von Gastrosuisse gaben Imhof 134 Stimmen. Suter staubte lediglich 83 Stimmen ab. Eine Wahl, die einen Richtungswechsel in der Branche bewirken könnte (work berichtete).

Auch die Gewerkschaft Unia begrüsst den von Imhof angekündigten Richtungswechsel sehr. Mauro Moretto, Branchenverantwortlicher für das Gastgewerbe, sagt:

Mit der Präsidentschaftswahl von Beat Imhof besteht eine reale Chance, dass sich in der Branche endlich etwas bewegt.

Unia-Mann Mauro Moretto. (Foto: Unia)

Mit einem Brief an Imhof stellen Gastroangestellte ihre drängendsten Forderungen an den neuen Chef.

Knackpunkt L-GAV

Der Brief der Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter ist mittlerweile auf Imhofs Pult gelandet. Darin zeigen die Delegierten des Gastgewerbes ihre Forderungen an den neuen Präsidenten glasklar auf. Der grösste Knackpunkt: Gastrosuisse blockiert seit fünf Jahren die Verhandlungen rund um die Erneuerung des Landes-Gesamtarbeitsvertrags (L-GAV), der die Arbeitsbedingungen in der Gastronomie regelt. Im Brief fordern die Delegierten die Wiederaufnahme der Verhandlungen.

Gründe dafür sind besonders die tiefen Löhne, die mit der sinkenden Kaufkraft für die Angestellten nicht mehr haltbar sind. Real haben gerade jene, die im Gastgewerbe ohnehin schon einen viel zu tiefen Mindestlohn erhalten, in den vergangenen Jahren massive Lohneinbussen hingenommen (work berichtete). Eine weitere Forderung an den neuen Präsidenten ist der Umgang mit sexueller Belästigung und Mobbing in der Branche. Viele Gastromitarbeitende erleben Belästigung – sei es von Gästen oder unter Kollegen (work berichtete mehrmals). Im Brief fordern die Delegierten eine Nulltoleranz und griffige Massnahmen. 

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