«Nach mehr als 32 Jahren, in denen ich mich Jahr für Jahr mit tadelloser Leistung für mein Unternehmen eingesetzt hatte, wurde ich brutal entlassen. Es war nicht einfach nur das Ende eines Arbeitsvertrags, sondern der Abschluss einer Ära. Mit mehr als 85 Dienstjahren, die mein Vater, mein Bruder und ich zusammen in diesem Unternehmen verbracht hatten, bedeutete dies weit mehr als nur einen Job, sondern eine gebrochene Familienära.
Als Mitglied des Personalausschusses habe ich über fünf Jahre lang daran gearbeitet, allen Kolleginnen und Kollegen konkrete Vorteile zu bieten, um ihre Familienbudgets so gut wie möglich zu entlasten.
Ich war auch mehr als fünf Jahre im Stiftungsrat der Pensionskasse des Unternehmens und Mitglied mehrerer Branchenausschüsse der Gewerkschaft, wobei mein Engagement mit meiner Entlassung ein abruptes Ende fand. Darüber hinaus hielt sich das Unternehmen nicht an das in unserem GAV vorgesehene Verfahren bei der Entlassung von Personalvertretern.
Diese Entlassung hinterlässt tiefe Narben in allen Aspekten meines Lebens.
Sie zerbrach berufliche und persönliche Bindungen, die ich im Laufe der Jahre liebevoll geknüpft hatte, sie erschütterte meine Gewissheiten, brachte mein familiäres Gleichgewicht durcheinander und löschte die Flamme meines inneren Wesens aus. Ich fand mich verloren, ohne Kompass, gefangen in einem Strudel unbeantworteter Fragen, überwältigt von Schuldgefühlen, die mein Selbstvertrauen untergruben und meinen Sturz in eine endlose Dunkelheit beschleunigten.
Der Verlust meines Arbeitsplatzes bedeutete mehr als nur den Wegfall einer Einkommensquelle, es war auch der Verlust meiner Wurzeln und meiner täglichen Orientierungspunkte, meiner Identität und meines wertvollen beruflichen Netzwerks, mit dem ich mich über die Jahre hinweg verbunden hatte.»