Ein paar Zahlen zu dem, was die Mehrheit tagtäglich spürt
Nur die ganz oben schieben keine Kaufkraft-Krise 

Am 21. September findet in Bern die grosse Lohn-Demo statt. Wieso es wichtig ist, dass an diesem Tag möglichst viele Menschen auf die Strasse gehen, zeigen diese Zahlen.

FALSCH VERTEILT: Geld gibt es in der Schweiz genug. Nur leider landet immer mehr davon in den Taschen derer, die sowieso schon zu viel davon haben. (Foto: AdobeStock)

60%

teurer ist die Energie heute im Vergleich zum Dezember 2020. Besonders hart getroffen hat es jene Firmen, die ihren Strom auf dem sogenannten freien Markt einkaufen. 


14%

sind die Prämien für die Krankenkasse in den ­vergangenen vier Jahren gestiegen. Für nächstes Jahr ist eine weitere massive Steigerung absehbar. 


146 Jahre

lang müsste die Person mit dem niedrigsten Einkommen bei den grössten Schweizer Unternehmen durchschnittlich arbeiten, um gleich viel Geld zu erhalten wie ihr Chef in einem einzigen Jahr.


3,6%

weniger wert ist der Lohn im Gastgewerbe seit 2015 im Durchschnitt. 


34%

 teurer wurden Benzin und Diesel zwischen Dezember 2020 und Mai 2024.


6788 Franken

betrug der Medianlohn – die Hälfte verdient mehr, die andere weniger – in der Schweizer Gesamtwirtschaft. In der Maschinenindustrie lag er bei 7245 Franken, im Baugewerbe bei 6410 Franken, im Detailhandel bei 5095 Franken, im Gastgewerbe bei 4601 Franken und bei den persönlichen Dienstleistungen bei 4384 Franken.


4000 Menschen

erhielten im vergangenen Jahr mehr als eine Million Franken Lohn. Das sind – teuerungsbereinigt – rund doppelt so viele wie vor 20 Jahren. Die unteren und mittleren Löhne dagegen stagnieren oder sinken.


30 Franken

weniger im Sack pro Monat haben Arbeitende mit tiefen Löhnen real seit 2016. Bei den mittleren Einkommen sind es 20 Franken weniger. Zugelegt ha­­ben die hohen Löhne um 200 Franken. Und die höchsten Einkommen gönnen sich ­ganze 3080(!) Franken mehr pro Monat.


35%

aller Berufstätigen mit einem Lehrabschluss verdienen weniger als 5000 Franken im Monat. Bei den Frauen sind es sogar 44 Prozent. 21 Prozent aller Berufsleute erhalten sogar weniger als 4500 Franken Monatslohn.


5448 Franken

verdienen Frauen pro Jahr weniger als Männer. Von dieser Differenz ist nur knapp über die Hälfte «erklärbar». In sogenannten Frauenbranchen sind die Löhne oft erschreckend tief.


1’340’000 Menschen 

sind in der Schweiz offiziell armutsgefährdet. Das sind 15,6 Prozent der Bevölkerung. Besonders skandalös: Rund 300’000 Menschen sind von ­Armut betroffen, obwohl sie einen Job haben. Fast die Hälfte davon arbeitet Vollzeit. Offiziell als arm gelten 8,2 Prozent der Bevölkerung, das sind rund 700’000 Menschen, davon 100’000 Kinder. 

Grosse Lohn-Demo in Bern

Am 21. September findet in Bern die grosse Lohn-Demo statt. Unia-Mitglieder können gratis nach Bern reisen. Dafür haben die Unia-­Regionen Extrazüge aus der Westschweiz, dem Tessin oder der Ostschweiz organisiert. Wer noch kein Ticket hat, kann sich unter diesem Link anmelden.

Das Programm:

13.30 Uhr: Besammlung auf der Schützenmatte (Nähe Bahnhof)

14.00 Uhr: Demo-Beginn

15.00 Uhr: Schlusskundgebung auf dem Bundesplatz: Reden und Konzert 

16.00 Uhr: Ende der Kundgebung

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