work-Kommentar
work lässt sich nicht einschüchtern!

Der neuste Beitrag der SRF-«Rund­schau» belegt, was work vor über einem Jahr schrieb: Auf dem Basler Klybeckareal schlummern sehr wahrscheinlich hochgiftige Stoffe (der ganze Beitrag hier). Das ehemalige Chemieareal steht seit 2010 still. 2018 hat Besitzerin Novartis das Gebiet dem Kanton Basel-Stadt zum Kauf angeboten. Die «Rundschau» zitiert einen Bericht, in dem der Kanton seinen negativen Kaufentscheid mit dem verseuchten Boden begründetet: «Es kann vermutet werden (…), dass es der Verkäuferin (…) nicht so sehr um ein transparentes Verfahren ging, sondern eher darum, dem Käufer möglichst alle Risiken vollumfänglich zu übertragen.» Altlasten-Experte und Geschäftsführer der Ärztinnen und Ärzte für Umweltschutz Martin Forter doppelt nach: «Eine systematische Untersuchung auf gefährliche Stoffe hat bis heute nicht stattgefunden.» Gekauft haben das Areal schliesslich die Investorengruppe Rhystadt AG und der grösste Schweizer Lebensversicherer Swiss Life.

GIFTIGES ERBE

Der Verein Industrie- und Migrationsgeschichte der Region Basel führt auf dem ehemaligen Ciba-Areal ein Museum über die Fabrikarbeiter und veranstaltet Führungen. Bereits im Februar 2023 hat work das Areal besucht und über das giftige Erbe von Basel berichtet. Nach dem Besuch schrieb work: «1996 fusionierte Ciba-Geigy mit Sandoz. Aus den beiden Chemiewerken entstand Novartis. Danach wurde das Areal immer weniger genutzt, seit 2010 herrscht Stillstand. Nur noch wenige Verwaltungsgebäude werden von Schulen oder anderen Betrieben benutzt. Geblieben sind dagegen die giftigen Altlasten im Boden.»

BEISSENDE REAKTIONEN

Das Stichwort «giftige Altlasten» traf ins Schwarze. Plötzlich forderten Anwälte und PR-Manager, der Artikel solle «ultimativ» innert 24 Stunden gelöscht werden. Der Grund: In puncto Altlasten gehöre das Areal zu den «bestuntersuchten» der Schweiz. Trotzdem: Swiss Life habe auf dem ehemaligen Chemieareal den Zutritt zu einigen Bauten aus Gründen des Gesundheitsschutzes eingeschränkt, schrieb der Verein Ärztinnen und Ärzte für Umweltschutz in einer Medienmitteilung vom Mai 2024. Und weiter: «Diese Gebäude dürfen nur noch mit Atemschutz sowie teils Schutzanzügen und Schutzbrille betreten werden.»

Auf dem Klybeckareal entsteht nun ein Milliardenprojekt der Rhystadt AG und Swiss Life. Woh­nun­gen für 10 000 Menschen sol­len aus dem (giftigen) Boden gestampft werden. Berichterstattungen über die Altlasten vor Ort gefährden wohl das Profit-Projekt. Doch work lässt sich nicht einschüchtern.

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