UBS-Chef Sergio Ermotti strahlt wie die Sonne über dem Nebelmeer. Wen wundert’s: 5,1 Milliarden Dollar Gewinn haben die «Bank wie die Schweiz» vergangenes Jahr gemacht. Dollarzeichen in den Augen dürften auch die Aktionärinnen und Aktionäre haben, die Dividende steigt um 29 Prozent. Für das laufende Jahr soll sie um weitere 10 Prozent steigen. Für 3 Milliarden Franken will die Bank im laufenden Jahr Aktien zurückkaufen. Das ist super für das Aktionariat, das meist steuerfrei kassiert dank dem Unternehmenssteuerreform-Bschiss des früheren FDP-Finanzministers Hans-Rudolf Merz. Und das ist schlecht für das Schweizer Volk, das für die Monsterbank in Geiselhaft sitzt. Denn Aktienrückkäufe mindern das Eigenkapital – und damit die Summe, die zur Verfügung steht, Verluste auszugleichen, wenn sich die Banker wieder mal verzocken.
Bombengeschäft: Doch dank der Grossfinanz-Ministerin Keller-Sutter im Bundesrat und den bürgerlichen Mehrheiten in National- und Ständerat muss das die UBS nicht kümmern. Die faktische Staatsgarantie für die letzte Grossbank mit Schweizer Sitz steht – allen Beteuerungen von SVP, FDP, GLP und Mitte zum Trotz. Und erst noch gratis. Die Universität Bern hat dieser Tage eine Studie veröffentlicht (hier abrufbar), die untersucht, wie hoch der Bund die UBS subventioniert. Selbst im vorsichtigsten Szenario kommen die Forscher für das Jahr 2022 auf 2,6 Milliarden Franken. Das heisst: Die UBS spart Jahr für Jahr Milliarden, weil das Schweizer Volk faktisch für sie bürgt. Da sind die 635 000 Franken, die von der UBS pro Jahr offiziell an SVP, FDP, GLP und Mitte überwiesen werden, wahrscheinlich das beste Geschäft der Bank. (cs)