Rassismus in der Schweiz
Jede sechste Person in der Schweiz erlebt rassistische Diskriminierung

Die Nachbarin, der Arbeitskollege, der Sitznachbar im Bus oder die Sporttrainerin – Rassismus betrifft alle Lebensbereiche. In den letzten fünf Jahren haben 17 Prozent der Schweizer Bevölkerung rassistische Diskriminierung erlebt, schreibt die  Fachstelle für Rassismusbekämpfung (FRB) im aktuellen Monitoring. Das ist jede sechste Person und entspricht 1,2 Millionen Menschen zwischen 15 und 88 Jahren. Trotz dieser hohen Zahl bleibt die Dunkelziffer hoch, denn viele Betroffene melden ihre Erfahrungen nicht.

Gleichzeitig melden Beratungsstellen zunehmend mehr Fälle: Im Jahr 2023 wurden 1058 Vorfälle registriert, wovon 876 als klar rassistische Diskriminierung eingestuft wurden. Die Hauptgründe für die Diskriminierung: Nationalität, Hautfarbe oder Merkmale, die auf Religion oder Herkunft zurückgeführt wurden. Besonders betroffen sind junge Menschen mit Migrationshintergrund.

Betroffene erleben Beschimpfungen und herabwürdigende Behandlungen – verbale rassistische Äusserungen sind die am weitesten verbreitete Form der Diskriminierung. Körperliche Angriffe sind in den letzten Jahren rückläufig, kommen aber weiterhin vor. Auch online ist Rassismus allgegenwärtig, da soziale Medien gezielt für rassistische Hetze genutzt werden.

Rassismus im Arbeits- und Wohnumfeld

Ein rassistischer Witz vom Arbeitskollegen oder eine herabwürdigende Bemerkung vom Chef – Rassismus zeigt sich besonders im Arbeitsleben: 

KEINE SELTENHEIT: Am häufigsten erleben Betroffene rassistische Diskriminierung am Arbeitsplatz. (Grafik: FRB)

In einer Befragung der FRB gab über die Hälfte der Teilnehmenden an, bei der Arbeit oder Jobsuche diskriminiert worden zu sein. Auch beim Zugang zu Wohnungen, Sozialhilfe oder im Kontakt mit Verwaltungen und der Polizei spielt der Migrationshintergrund eine entscheidende Rolle. Viele dieser Diskriminierungsfälle sind schwer nachweisbar und Betroffene melden sie aus Angst vor Konsequenzen selten. 

Es besteht Handlungsbedarf!

«Rassismus ist kein Randproblem, sondern betrifft das gesellschaftliche Zusammenleben in seinem Kern», schreibt die FRB in ihrem Bericht. Deshalb fordert die Fachstelle: 

  • Anerkennung von Rassismus als strukturelles Problem
  • Mehr Beratungsangebote für Betroffene
  • Ein umfassender zivilrechtlicher Schutz gegen Diskriminierung
  • Konsequentes Handeln 

Solidarität zeigen und gemeinsam feiern!

Am 21. März organisiert die Unia im Gaskessel Bern ein Konzert gegen Rassismus. Zu hören sind Ben 6il und Lakna. Sei dabei! 

Foto: Julia Neukomm

Auch wenn es im Kampf gegen Rassismus viele Fortschritte gegeben hat, gibt es noch viel zu tun.

Für mich ist es essenziell, dass Künstler:innen sich klar gegen Rassismus und Gewalt positionieren. Wir haben eine Stimme und die Möglichkeit, durch unsere Musik etwas zu bewirken.

Foto: Instagram @laknasansmusic

Wann?  Freitag 21.März 
Wo? Gaskessel in Bern 
Zeit: Türen: 20:00 Uhr | erstes Konzert: 21:00 Uhr 
Eintritt frei (Anmeldung erforderlich)
Infos & Anmeldung: unia.ch/konzert

Schreibe einen Kommentar

Bitte fülle alle mit * gekennzeichneten Felder aus.