Serbien, Slowakei und Ungarn
Die Menschen haben genug von ihren Regierungschefs

Erneut gehen in Serbien ­Hunderttausende auf die Strassen. Sie ­protestieren gegen die korrupte Regierung unter Präsident ­Aleksandar Vucic. Doch nicht nur die ­serbische Bevölkerung ­protestiert gegen Autokraten.

SIE KRIEGEN DEN MUND NICHT VOLL: Die Protestierenden in Belgrad knüpfen sich die Elite auch mit Humor vor. (Foto: Keystone)

Es sind eindrückliche Bilder, die uns aktuell aus Belgrad erreichen. Mitte März reisten Hunderttausende Menschen aus ganz Serbien in die Hauptstadt. Zum grössten Protest, den das Land je gesehen hat. Abends besetzten sie den Verkehrsknotenpunkt «Slavija». An diesem Kreisel treffen sieben Strassen zusammen. Doch an diesem Abend herrscht Stillstand.

Alle sind dabei

Seit November 2024 dauern die Proteste in Serbien an. Auslöser war ein eingestürztes Bahnhofsdach in der Stadt Novi Sad, das 15 Menschen das Leben kostete. Angeführt von den Studierenden, fordert die Bevölkerung das Ende der Korruption im Land (work berichtete). Die Studierenden sind weiterhin federführend für die Proteste und finden immer mehr Unterstützung. Ein politisch breiter Protest, der zeigt: die Korruption macht allen im Land das Leben schwer.

Nicht nur in Serbien gingen vergangenes Wochenende viele Menschen auf die Strassen, sondern auch in Budapest, Ungarn. Am ungarischen Nationalfeiertag riefen die Oppositionsführer zu Grossprotesten auf. Zehntausende gingen gegen den Premier Viktor Orbán auf die Strassen. Die Forderung auch hier: das Ende der Korruption. Auch in der Slowakei demonstrieren Tausende Menschen gegen den Russlandkurs von Regierungschef Robert Fico.

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