Energie-Unabhängigkeits-Tag
Rohöl aus den USA, Uran aus Russland

Die Schweiz deckt ihren Energiehunger nur zu knapp einem Drittel selber. Ab dem 19. April sind wir vollständig von Importen von Öl, Gas und Uran aus dem Ausland abhängig.

TÖDLICHE STRAHLUNG: Warnung vor der Beförderung von Behältern mit radioaktiven Abfällen im Zwischenlager für radioaktive Abfälle in Würenlingen AG.

Die Rechte träumt von einer autarken Schweiz und begründet damit auch ihre umweltfeindliche Landwirtschafts-Politik. Doch statt die Schweiz zumindest im Bereich der Energieversorgung unabhängiger zu machen, setzt sie lieber auf fossile Energien wie Öl, Gas und Uran. Dabei deckt die Schweiz ihren Energiebedarf mit einheimischen Ressourcen nur bis zum 19. April. Ab diesem symbolischen «Energie-Unabhängigkeitstag» ist sie bis zum Jahresende auf Importe angewiesen – von Öl, Gas und Uran. Berechnungen der Schweizerischen Energie-Stiftung (SES) zeigen:

70  Prozent der in der Schweiz konsumierten Energie aus dem Ausland stammt, was jährlich rund acht Milliarden Franken kostet.

Energiewende stärkt Unabhängigkeit

Die Energiewende bietet die Chance, diese Abhängigkeit zu verringern. Durch den Ausbau inländischer Solar-, Wind- und Wasserkraftwerke sowie durch die Reduktion klimaschädlicher Energieimporte von Öl und Gas stieg die Energieunabhängigkeit der Schweiz in den letzten 20 Jahren von unter 20 Prozent auf fast 30 Prozent im Jahr 2023. Weitere Fortschritte sind möglich durch den Ausbau der erneuerbaren Energien und durch die Reduktion des Energiekonsums.

Über 87 Prozent der Energieimporte stammen aus der EU, diese ist jedoch meistens nur Transitregion. Die Ursprünge der fossilen und nuklearen Energieträger liegen vielfach in Russland, den USA, dem Nahen Osten oder Zentralasien. So bestehen die in der Schweiz eingesetzten Brennstäbe zum grossen Teil weiterhin aus russischem Uran.

Europäische Zusammenarbeit

Im europäischen Vergleich liegt die Schweiz mit einer Unabhängigkeitsquote von 29,6 Prozent im Mittelfeld. Estland steht mit Ölschiefer und Holz mit über 98  Prozent Energieunabhängigkeit an der Spitze, während Belgien, Malta und Zypern mit unter 10  Prozent deutlich abhängiger sind. Léonore Hälg von der SES sagt: «Die Energiewende stärkt unsere Unabhängigkeit – gleichzeitig bleibt Europa der zentrale Partner. In Zukunft geht es jedoch um erneuerbaren Strom statt fossile Energie. Das Stromabkommen mit der EU wird dafür entscheidend sein.»

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