Start der Verhandlungen für den neuen Gesamtarbeitsvertrag
Coop-Mitarbeitende wollen endlich ­Besserungen sehen

Mitte Februar sassen über 100 Coop-Mitarbeitende zusammen und bündelten ihre Kräfte für die bevorstehenden Verhandlungen des Coop-Gesamtarbeitsvertrages.

MUSSTEN EINEN REALLOHNVERLUST HINNEHMEN: Die Mitarbeitenden von Coop. (Foto: Keystone)

Coop konnte für das Jahr 2024 den Umsatz um 1,1 Prozent steigern auf insgesamt 34,9 Milliarden Franken. Trotz den Rekordzahlen knausert der Detailhändler bei den Löhnen. Das zeigte sich zuletzt bei den Lohnverhandlungen zwischen Coop und der Gewerkschaft Unia im vergangenen Herbst: Während die Gewerkschaft den vollen Teuerungsausgleich von 1,2 Prozent verlangte, erhöhte Coop die Löhne lediglich um 1 Prozent. Das bedeutet für das Verkaufspersonal einen realen Lohnverlust. (work berichtete).

Für die Coop-Mitarbeitenden ist deshalb klar:

Sie wollen mit einem neuen Gesamtarbeitsvertrag Besserungen sehen!

Dabei geht es auch, aber nicht nur, um höhere Löhne. Der Forderungskatalog ist lang: Anerkennung der Dienstjahre, bessere Vereinbarkeit von Privat- und Arbeitsleben, mehr Mitspracherechte und ein griffiger Gesundheitsschutz.

Aus der ganzen Schweiz

Mitte Februar trafen sich über 100 aktive Unia-Mitglieder zur Coop-Fachgruppensitzung in Bern. Angereist aus dem Tessin, der Ostschweiz, Zürich und der Romandie, tauschten sie sich aus und bündelten ihre Kräfte für die anstehenden Verhandlungen des Gesamtarbeitsvertrages zwischen Coop, den Gewerkschaften Unia und Syna, dem Kaufmännischen Verband sowie dem Verein der Angestellten Coop. Die erste Verhandlungsrunde fand am 25. Februar statt.

Angriff auf den freien Sonntag

Bei der Versammlung des Coop-Personals nutzten die Leiterinnen des Detailhandels Leena Schmitter und Anne Rubin die Gelegenheit, sie über die besorgniserregenden Entwicklungen bezüglich Ladenöffnungszeiten im Parlament zu informieren. Konkret geht es um die Standesinitiative «Befristete Flexibilisierung der Ladenöffnungszeiten». Diese fordert: Jährlich sollten zwölf Sonntage als Arbeitstage umfunktioniert werden, ganz ohne Sondergenehmigung. Aktuell können Läden an vier Sonntagen im Jahr offen haben. Zurzeit liegt die Initiative in der zuständigen Kommission des Ständerates auf dem Tisch.

Flickenteppich Schweiz

Dieser Vorstoss löst bei den Coop-Mitarbeitenden Entsetzen aus. Und hitzige Diskus­sionen. Denn schnell wird für die Büezerinnen und Büezer klar: Ob und wie ein Geschäft sonntags öffnen darf, ist nicht nur kantonal, sondern auch von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich. Gegen eine nationale Erweiterung der Öffnungszeiten sind sie alle klar dagegen.

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