Ratgeber
Automatische Aboverlängerung: Mit diesen Tricks tappen Sie nicht in die Falle

Sie haben vergessen, ein Abo zu kündigen, und schon wurde es um ein Jahr verlängert. Das ist ärgerlich und kostet Geld – aber ist es auch legal? Wann darf das Abo ­verlängert werden? Und wie können Sie vorbeugen?

UNSERIÖSE ANBIETER GIBT ES VIELE: Sie zeichnen sich dadurch aus, automatische Aboverlängerungen möglichst zu verstecken. (Foto: Adobe Stock)

Es kommt vor bei Dating-Abos, bei Zeitschriften und Zeitungen, bei Smartphone-Apps, bei Fitness-Abos oder auch bei kostenlosen Probe-Abos: Nach einer bestimmten Zeit wird das Abo automatisch verlängert, oder es geht in ein kostenpflichtiges Abo über, sofern nicht rechtzeitig gekündigt wurde. Und so ist es sehr schnell passiert, dass Sie Geld ausgeben müssen für etwas, das Sie eigentlich gar nicht mehr wollen, nur weil Sie die Kündigungsfrist verpasst haben. Ob eine solche Vertragsverlängerung rechtens ist, hängt von mehreren Faktoren ab.

Als Kundin oder Kunde sollten Sie die automatische Verlängerung nur akzeptieren, wenn Sie der Anbieter vor Vertragsabschluss und rechtzeitig vor der Vertragsverlängerung darüber informiert hat. Bereits bei Vertragsabschluss weisen seriöse Unternehmen klar und deutlich auf die automatische Verlängerung hin. Ausserdem sollte das Kündigen möglichst einfach sein, also ohne Hürden. Eine Hürde ist zum Beispiel, wenn die Kündigungsfrist sehr lang ist oder wenn man nur online kündigen kann, dies aber nur sehr umständlich möglich oder das Kündigungsformular auf der Website fast nicht zu finden ist.

Versteckte Klauseln

Natürlich legen es unseriöse Anbieter darauf an, dass eine Kündigungsfrist verpasst wird. Deshalb wird die Information zur automatischen Vertragsverlängerung oft irgendwo in den Tiefen der AGB (allgemeine Geschäftsbedingungen) oder auf der Website versteckt. Wenn Sie zum Beispiel ein Magazin für drei Monate abonnieren, heisst das nicht automatisch, dass der Vertrag befristet ist. Allgemein lässt sich sagen: Je versteckter der Hinweis auf die Vertragsverlängerung und je höher die Hürden für eine Kündigung sind, desto grösser ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Vertrag rechtlich nicht standhält und die Kundin oder der Kunde ihn nicht akzeptieren muss. Weil ein Rechtsstreit aber meist mühsam, langwierig und teuer ist, sorgen Sie besser vor und prüfen jeden Vertrag, den Sie eingehen, genau! Dabei helfen Ihnen folgende Tipps:

1. Verträge Prüfen. Suchen Sie in den AGB nach Wörtern wie «Kündigung», «kündigen», «verlängert» und «erneuert». Liegt der Vertrag digital vor, können Sie die Volltextsuche nutzen. Oder, noch schneller: Sie lassen den Vertrag mit dem AGB-Check des Konsumentenschutzes auf kritische Passagen prüfen.

2. Genau lesen. Wenn Sie das Abo online lösen, nehmen Sie sich die Zeit und lesen Sie die Website vor Vertragsabschluss genau durch. Suchen Sie dabei nach geschickt kaschierten Hinweisen auf eine automatische Vertragsverlängerung.

3. Frist notieren. Wird das Abo automatisch verlängert und Sie wollen den Vertrag trotzdem abschliessen, notieren Sie sich die Kündigungsfrist in Ihrem Kalender, aktivieren Sie eine Erinnerung oder kündigen Sie gleich nach Abschluss des Vertrags auf das Ende der Vertragsdauer.


Unseriöse ShopsWarnlisten helfen

Wenn Sie mit einem Onlineanbieter, den Sie vorher nicht kannten, einen Vertrag abschliessen wollen, sei es ein Abo oder ein Produkt bestellen, sollten Sie sich vorher über das Unternehmen informieren. Gibt es negative Bewertungen im Internet? Wurde das ­Unternehmen oder der Onlineshop bereits gemeldet und steht auf einer Warn­liste? Eine solche Warnliste für unseriöse Internetshops führt zum Beispiel der K-Tipp.

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