Nach Gewaltattacke: Crowdfunding für Fabienne W.
Jetzt geht es vors Bundesgericht!

Im Dezember 2021 wurde Fabienne W. in Schaffhausen vergewaltigt und verprügelt. Jetzt stellt die Staatsanwaltschaft das Verfahren definitiv ein, die Täter sollen unbestraft davonkommen. Ein Kollektiv sammelt nun Geld, damit Fabienne W. den Fall ans Bundesgericht weiterziehen kann. 

SCHAFFHAUSEN: Letzten Mai protestieren hunderte Menschen für die Gerechtigkeit von Fabienne W. (Foto: Keystone)
SCHAFFHAUSEN: Letzten Mai protestieren hunderte Menschen für die Gerechtigkeit von Fabienne W. (Foto: Keystone)

Vor rund einem Jahr sorgte eine Recherche der SRF-Sendung «Rundschau» für Empörung, Wut, Schock: Eine Männergruppe verprügelte Fabienne W. in einer Wohnung in Schaffhausen. Überwachungsvideos filmten die Prügelattake. Einige Tag zuvor hatte ein Mann der Prügelgruppe Fabienne W. mutmasslich vergewaltig und sie wollte den Vorfall anzeigen. 

Die Tat ereignete sich im Dezember 2021. Seither sind alle involvierten Täter auf freiem Fuss, einer von ihnen ist sogar praktizierender Anwalt in Schaffhausen. Geht es nach der Staatsanwaltschaft, kommen sie alle straflos davon. Denn: Anfang 2024 entschied die Staatsanwaltschaft, das Verfahren wegen Vergewaltigung, sexueller Nötigung und Schändung einzustellen. Die Beschwerde gegen die Einstellung lehnte das Schaffhauser Obergericht im Februar 2025 ab. Doch damit gibt sich die Geschädigte Fabienne W. nicht zufrieden. Sie will das Verfahren weiterziehen.

Gerechtigkeit für Fabienne W.

Nach dem Rundschaubericht bildete sich die lokale Aktivistinnengruppe «Gerechtigkeit Schaffhausen» (Link zu ihrem Instagramprofil). Sie organisierten eine Kundgebung in Schaffhausen, welche über 500 Personen besuchten (auch work war dabei). Nun sammelt das Kollektiv Geld, damit Fabienne W. sich unabhängig rechtlich vertreten lassen kann. In wenigen Tagen kamen bereits über 30‘000 Franken zusammen. Der Link zum Crowdfunding: https://wemakeit.com/projects/justice-for-fabienne-w?locale=de

Das Kollektiv klärt bei der Sammelaktion auf: «Falls das Bundesgericht entscheiden würde, dass der Staat den Anwalt von Fabienne bezahlen muss, würde das gesammelte Geld an folgende Organisationen gespendet: Brava (NGO gegen Gewalt an Frauen) Telefon gegen Gewalt (Niederschwelliges Beratungsangebot)
Stop-Femizid (Rechercheprojekt zu Femiziden).»

Schreibe einen Kommentar

Bitte fülle alle mit * gekennzeichneten Felder aus.