Im US-Bundesstaat Colorado kann man jetzt frei kiffen. Und in 7 Minuten, 57 Sekunden auf den 4300 Meter hohen Berg Pikes Peak rasen.
WIE DER BLITZ: In Rekordzeit rast der Franzose Romain Dumas im Elektroauto auf den 4300 Meter hohen Pikes Peak in Colorado, USA. (Foto: Volkswagen)
Ideal wäre ein Mensch, der nicht säuft, nicht raucht, nicht pafft und auch sonst keine harten Sachen konsumiert. Und jeden Tag 10’000 Schritte tut sowie 20 Stockwerke rauf- und runterrast. Leider schaffen das zu wenige. Weil es zu viele genusssüchtige Schlufas und Schlufis gibt.
Das Verhältnis unserer Gesellschaft zu legalen und illegalen Drogen ist absurd. Der Weinbau wird staatlich gefördert. Werbung für Tabak bleibt weiterhin möglich. Produzierende und Konsumierende von Cannabis und anderen, etwas weniger weichen Drogen werden in vielen Kantonen durch das Unterholz gejagt.
In immer mehr Staaten wird Cannabis in unterschiedlichen Formen legalisiert. In Montevideo (Uruguay) können alle ihren Stoff in der Apotheke posten. Und es wird nicht mehr gepafft als vorher. Anders im amerikanischen Bundesstaat Colorado, der den Cannabiskonsum freigegeben hat. Hier macht das Kapital aus und mit dem Cannabis ein Geschäft wie im Napa Valley mit dem Wein. Davon profitiert der Tourismus, weil viele Touristinnen und Touristen wenigstens in den Ferien stressfrei paffen wollen. Pulver gut!
SCHWEIZER WAGENMATERIAL. Ebenfalls in Colorado führt die höchste Zahnradbahn der Welt seit 1891 auf den Pikes Peak, 4301 Meter über Meer. Führte, denn die Behörden stellten dieses Jahr den Betrieb der Bahn ein. Obwohl die Abt-Zahnstangentechnik und das Wagenmaterial weitgehend aus der Schweiz stammen. Nur liessen die geldgierigen Amis alles verrotten.
Das spielt für die privaten Betreiber dieses Ausflugsberges, dessen Gipfel fast so hoch liegt wie jener des Matterhorns, keine grosse Rolle. Denn schrittweise zur Zahnradbahn haben die Investoren eine Strasse auf den Pikes Peak gebaut und diese 2011 bis zum Gipfel durchgehend geteert. Pro Person kostet der Spass 12 Dollar. Oder pro Auto 60 Dollar, um 157 Serpentinen hinter untermotorisierten Pick-ups mit starren Hinterachsen hochzuschleichen.
FERNSICHT MIT JOINT. Jedes Jahr findet am Pikes Peak ein Bergrennen statt. Das Problem: Benzinmotoren verlieren auf den letzten Kurven unter dem Ziel bis zu 40 Prozent ihrer Motorenleistung. Weil die Luft in diesen Höhen dünner wird und nicht nur wir Menschen, sondern auch unsere fossilen Motoren keuchend nach mehr Sauerstoff schnappen. Dieses Jahr pulverisierte ein Elektrorenner von Volkswagen den Streckenrekord dieses «Race to the clouds» (Rennen zu den Wolken). Er war mit 7 Minuten und 57 Sekunden ganze 16 Sekunden schneller als der französische Rally-Weltmeister Sébastien Loeb 2013. Der Grund: Elektromotoren brauchen keinen Sauerstoff.
Und die Moral von der Geschicht? In Colorado kann man sich, wenn Wolken die Fernsicht trüben, auf der Höhe von 4300 Metern in seinem Mietwagen einen Joint reinziehen. Und so doppelt high die rosa Gegenwart geniessen. Back to the roots.
Links zum Thema:
- rebrand.ly/Elektro-Renner
In weniger als 8 Minuten rast der Franzose Romain Dumas mit einem Elektrorenner von VW auf den Pikes Peak.
- rebrand.ly/Audi-Elektroauto
Audi testet auf dem Pikes Peak sein erstes Elektroauto. Derweil sitzt der Boss hinter Gittern. Wegen Diesel-Gate.
- rebrand.ly/Zahnradbahn
Ein Film aus dem Jahr 1920 machte für die aus der Schweiz stammende Zahnradtechnik Werbung. Noch swingt alles. Jetzt stehen alle Räder still.