Slampoetin Sandra Künzi. (Foto: Yves Thomi)
Es ist doch so: Er füdlet ume, und sie dehei am Füdle putze. Er am Grümpelturnier (untrainiert, aber topmotiviert) und sie dehei am Grümpelsortieren. Er verletzt sich (untrainiert, ich sags ja!), sie verpflegt ihn. Sie pflegt auch noch seine Eltern und ihre eigenen und die Meersäuli. Er schnarcht düre, sie steht drü Mal pro Nacht auf. Er beim Frühschoppen, sie am Schoppenkochen. Er hat Biss, sie Haare auf den Zähnen. Er hat Haare an den Beinen (kein Problem), sie auch (ein Problem). Er weiss, was er will, sie weiss auch, was er will, sonst wärs ja mega ego. Und das wär so unsympathisch. Sie hat eine Idee, er keine, am Schluss ists seine. Läck Trick! Er gibt Guzzi, sie bached Güezi.
HONIGSCHLÄCK. Ja klar: De Maa muess schaffe (und luegt vielleicht am Samstag Nami zu de Goofe), d Frau schaffed au (und luegt immer auch noch zum Nachwuchs ausser vielleicht am Samstag Nami). Er hat seinen Dreizehnten, sie Arbeit auf Abruf. Er ist Chef, sie ist Gehilfin. Die Chefs nehmen nicht so gern Frauen wegen diesen Schwangerschaften und kranken Kindern. Ja sicher, für d Manne ists auch kein Honigschläck. E Büezer wird au oft schlächt zahlt, aber hey: E Frau no schlächter! Und i de obere Liga? De Xherdan (Sturm) 7’200’000 Franken, d Ramona (Sturm) 108’000. He, du kennst Ramona Bachmann nicht?
WURSTNEID. Was soll man dazu sagen? Also ich als Metzgerstochter bin für gleich lange Würste. Wieso für ihn den Schüblig und für sie ds Cipollata? Das kann man jetzt mira Wurstneid nennen, und da hätten die einten vielleicht nicht Freud (ausser Freud), weil weniger Fleisch wäre ja besser fürs Klima. Aber ich habs einfach so huere gärn, so ein chruschtiges Gigot. Ich kaufs amigs direkt ab Hof. Schaffleisch aus Neuseeland, das wär doch öppe glich unlogisch wie weniger Lohn, nur weil öpper eine Frau isch, oder? Jeden Monat 400 bis 600 Stutz weniger, eifach so. Hallo Bern? Schüblig i den Ohre?
Sandra Künzi lebt und büglet in Bern. Sie mag Jassen, Schafe, Feuer und Bier. Zurzeit bereitet sie sich und uns auf den Frauenstreik vom 14. Juni 2019 vor: Ahoi!