Das ist historisch: Über eine halbe Million Frauen und Männer nahmen am Frauenstreik teil. Wie ist das gelungen? Antworten aus drei Regionen.
WUT TUT GUT: Violett gestimmte Frauen an der Kundgebung in Bern. (Foto: Annette Boutellier / Freshfocus)
BASEL. Franziska Stier vom Basler Streikkomitee sagt: «Wir haben kleinere Anlässe
geschaffen und Grossanlässe genutzt, um für den Streik zu werben.» Etwa den Frauenlauf. Dank Flyern, Veranstaltungen, Soli-Kassen in Bars und Coiffeursalons, Aufklebern, Buttons und Taschen war der Frauenstreik überall sichtbar. Stier sagt: «Der treibende Faktor war letztlich, dass die Wut und die Kreativität übergeschwappt sind und die Herzen der Frauen bewegten.»
BERN. Auf Vielfalt setzten auch die Bernerinnen: Sie schrieben gezielt Frauen an über Vereine und Organisationen. Dazu kamen Stammtische, Veranstaltungen, ein Bäuerinnen-Zmorge und eine Streikbar. Tausende Flyer verteilten die Frauen auf der Strasse. Itziar Marañón von der Berner Streikkoordination sagt: «Das direkte Gespräch war sehr wichtig.» Doch auch Facebook, Website und Newsletter zeigten Wirkung. In der heissen Phase zählte die Website fast 180 000 Aufrufe.
ZÜRICH. Flyer, Plakate und Social Media: Das war auch bei den Zürcherinnen wichtig. Zentral gewesen sei aber das Streikbüro: «Dort konnten Frauen sich informieren und Energie tanken», erzählt Salome Schaerer vom Zürcher Kollektiv. Weil es nicht nur Infos und Sitzungen gab, sondern auch Workshops, konnte sich jede Frau an den Vorbereitungen beteiligen. Schaerer: «Diese Fülle an Möglichkeiten hat viel zur Mobilisierung beigetragen».