Klima, wir kommen!

Marie-Josée Kuhn, Chefredaktorin work

«Wie könnt ihr es wagen?» Das ist die Gretchenfrage in der Zornesrede von Greta Thunberg. Am Klimagipfel in New York hat sie sie vor der ganzen Welt wieder und wieder gestellt: «Wie könnt ihr es wagen, zu uns jungen Menschen zu kommen, damit wir euch Hoffnung geben?» Aus­gerechnet! «Wo ihr mit euren leeren Worten meine Träume und meine Kindheit gestohlen habt?» So erbittert scharf hat die Jeanne d’Arc der Klimastreikenden noch nie geredet. work dokumentiert ihre Rede als ein Element des 7-Seiten-Klima-Schwerpunkts.

CO2: Die Netto-Null-Schweiz bis
2030 ist machbar.

NOTSTAND. Greta kämpft für Windmühlen – und gegen die eigenen Tränen. Gegen die Verzweiflung. Und erntet den Hohn der Mächtigen. Des mächtigsten Klimaleugners Donald Trump zum Beispiel. Der 73jährige Geld- und Hasssack kotzte auf Twitter mal schnell über die 16jährige Schülerin runter, die das Aspergersyndrom hat: «Sie wirkt wie ein sehr glückliches junges Mädchen, das sich auf eine strahlende und wunderbare Zukunft freut. So schön zu sehen!» Das System schlägt zurück, wenn man es in Frage stellt. Gnadenlos. Das erleben auch die Klimaaktivistinnen und -aktivisten der Umweltschutzorganisation Extinction Rebellion (XR), die kürzlich die Limmat in Zürich giftgrün gefärbt haben. Auf ihrer Website präsentieren die Rebels Videos, die Festnahmen von fried­lichen Klimademonstrierenden zeigen. Ist das nicht abschreckend? Wollte work von Myriam (37) und Silvio (27) im Interview wissen. Nein, sagt Silvio, denn sie zeigen, «wie gewalttätig das System ist». Und sie zeigen «auch den Notstand, in dem wir uns befinden».

MACHBARKEIT. (Fast) alle reden von der Klimakrise. Und dank dem Druck der Strasse bewegt sich politisch auch etwas. Die deutsche Regierung hat ein eher zaghaftes Klimaschutzprogramm beschlossen. Aber immerhin! Und auch das Bundeshaus kommt langsam in die Gänge. Dies, obwohl die Schweiz Deutschland in Sachen erneuerbare Energien weit hinterherhinkt. (Fast) alle geben sich und haben also ihre Mühe mit dem ökosozialen Umbau. Doch niemand hat bisher konkret aufgezeigt, dass dieser machbar ist. Dass eine Netto-Null-Schweiz beim CO2 sogar bis 2030 machbar ist. Wie dies die Klimabewegung fordert. Jetzt präsentiert work den grossen Klima-Umbauplan in 19 Schautafeln. In der Technologiepolitik- und Umwelt-Rubrik «Rosa Zukunft». Sie zeigt seit 15 Jahren Wege für einen ökosozialen Umbau auf. Jetzt aber ist es höchste Zeit zum Handeln. Umso mehr, als uns vielleicht schon morgen 250’000 Kubikmeter Mont-Blanc-Gletscher um die Ohren fliegen.

4 Kommentare

  1. Peter Bitterli 27. September 2019 um 18:52 Uhr

    Jetzt also definitives, scham- und hemmungsloses, vollopportunistisches Ranschleimen an die – na klar doch! – „Jeanne d‘Arc der Klimastreikenden“. „Wie könnt ihr es wagen, zu uns jungen Menschen zu kommen, damit wir euch Hoffnung geben?“ meint das Mädchen im Ernst. Aber nein doch! Sie ist es, die ungebeten da und dort mit dem und jenem Transportmittel hinkommt, um in der Tat nicht Hoffnung, sondern Hass und leere Worte zu verbreiten. Da mag es denn sein, dass man nicht nur den Hohn der Mächtigen, sondern auch eines Ohnmächtigen, etwa den meinigen erntet. Den werden erst recht die Trittbrettfahrer und Mitklimanten ernten, wenn von der ganzen Chose längst keiner mehr spricht.

    • Beni gnos 10. Oktober 2019 um 12:53 Uhr

      Selten dumm!
      Versuch doch mal deinen Leserbrief in der weltwoche zu platzieren !

      OHNMÄCHTIG WIRD MAN(N) meistens DURCH EIGENES ‚VERSCHULDEN !!!

      • Peter Bitterli 16. Oktober 2019 um 10:32 Uhr

        Selten dumm, gleich mit dem roten Tuch „Weltwoche“ zu wedeln. Klar hätten Sie gerne Widerspruch unterdrückt, rausgedrängt, abgewürgt, damit sich die linksbräsigen Klischees ungehindert verbreiten können. Und das mit Pseudonym, wie ein informeller Mitarbeiter. Blöd, dass Wissenschaft institutionalisierte Skepsis ist. Übrigens: Haben wir zusammen Säue gehütet? Versuchen Sie es doch mal mit halbwegs sauberer Rechtschreibung und Zeichensetzung. Das hilft beim klaren Denken.

      • Peter Bitterli 16. Oktober 2019 um 13:27 Uhr

        Ach ja, „Beni gnos“:
        Ich glaube ja ehrlich gesagt, dass die notorische Autorin dieser zeitgeistigen, kitschigen, anbiedernden, prognostizierbaren, rabulistischen, revolutionspathetischen, abgestandenen, hetzerischen Textlein selber nicht merkt, was für einen vorgestrigen Stuss ohne Adressaten sie permanent von sich bläst.

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