Die SVP macht Migranten und Migrantinnen für die Wohnungsknappheit und den «Dichtestress» verantwortlich. Das ist widerlegt. Belegt ist aber, wie masslos der Blocher-Clan wohnt.
PLATZVERSCHWENDUNG: Die Blocher-Residenz in Herrliberg ZH. Rund 14 000 Quadratmeter beanspruchen die Blochers für sich allein. (Foto: Google Earth)
«Zu viel ist zu viel», schreit die SVP von ihren Füdli-Plakaten und -Inseraten für ihre Kündigungsinitiative. Und zeigt einen breiten EU-Hintern, unter dem die Schweiz («Unser kleines Land») zerbricht. Doch wie gross ist eigentlich das Land, auf dem SVP-Führer Blocher lebt? Das unabhängige Onlineportal infosperber.ch hat das jetzt verdienstvollerweise aufgearbeitet.
Das Ergebnis: Das Ehepaar Christoph und Silvia Blocher verwohnt 100 Mal mehr Fläche als die gewöhnlichen Einwohnerinnen und Einwohner des überdurchschnittlich dicht besiedelten Kantons Zürich. Und so kam die Rechnung zustande: Laut der neusten Arealstatistik des Bundes beanspruchen eine Zürcherin oder ein Zürcher 264 Quadratmeter Siedlungsfläche. Davon entfällt knapp die Hälfte auf Verkehrs-, Industrie, Gewerbe- und öffentliche Erholungsflächen. Die sogenannten Gebäudeareale, die hauptsächlich zum Wohnen genutzt werden, liegen bei durchschnittlich 138 Quadratmetern, dazu gehören zum Beispiel auch Treppenhaus oder Waschküche. So viel zum Landverbrauch des Zürcher «Volchs».
Infosperber hat nun den Ortsplan der Gemeinde Herrliberg konsultiert und sich das Blochersche Anwesen angeschaut. Resultat: Abzüglich des Büros der Ems-Holding verbleiben für die beiden Blochers rund 14’000 Quadratmeter. Für den Erstwohnsitz notabene.
Christoph und Silvia Blocher verwohnen 100 Mal mehr als die «gewöhnlichen» Leute.
DIVIDENDEN STEIGEN
Masslos ist der Blocher-Clan nicht nur beim Landverbrauch, sondern auch in Sachen Einkommen, wie der «Blick» ausgerechnet hat. Vor 10 Jahren verdienten Ems-Mitarbeitende im Durchschnitt 73 202 Franken. Im letzten Jahr waren es noch 68 924 Franken. Während die Mitarbeitenden weniger verdienen, zockt der Blocher-Clan massiv Dividenden ab. Diese stiegen von 2010 bis 2019 von 189,9 Millionen auf 329,8 Millionen Franken. Im Unterschied zu den ausbezahlten Löhnen werden Dividenden nicht vollständig versteuert – dafür sorgen die rechten Parteien von SVP bis GLP mit immer neuen Steuergeschenken an Reiche und Superreiche.