Feldschlösschen führt bereits seit dem 10. Februar freiwillige Schnelltests an zwei Betriebsstandorten in Graubünden durch. Mediensprecherin Gaby Berger sagt: «Unsere Erfahrungen sind sehr gut.» Die Beteiligung liegt bei 90 Prozent. Der Bergkanton ist der erste, der zur Rettung des Tourismus auf Massenschnelltests setzte.
BASELLANDS LAMA MACHT’S VOR: Spucken und testen. (Ilustration: Kanton Baselland)
Das System läuft über Röhrchen mit einem Barcode, der die Identifizierung ermöglicht, sowie Sammelstellen. Innert zweier Tage ist das Resultat per SMS da. Nur die Betroffenen sehen das Ergebnis, der Arbeitgeber nicht. Feldschlösschen würde gerne auch in anderen Kantonen testen. Doch noch fehlen die Plattformen, die für die Abwicklung vorhanden sein müssen.
Auch Bühler in Uzwil SG war aktiv. Wenige Tage bevor der Bundesrat Schnelltests in den Betrieben empfahl, hatte sie der Technologiekonzern schon ermöglicht.
ZU HAUSE TESTEN. Und das geht so: Mitarbeitende können gratis jede Woche an diversen Standorten auf dem Bühler-Areal einen Spucktest beziehen. Für Risikopersonen gibt’s zwei pro Woche. Die Personalnummer stellt sicher, dass es keinen Missbrauch gibt. Geprüft wird zu Hause. «Aus hygienischen Gründen», wie Personalchef Christof Oswald zu work sagt. Am Morgen nüchtern ins Plasticröhrchen spucken, dann schütteln: eine Viertelstunde später zeigt die Testkassette einen oder zwei Striche an. Ähnlich wie bei einem Schwangerschaftstest. Zwei Striche bedeuten: ziemlich sicher coronapositiv. Dann heisst es: sofort zum Hausarzt und einen PCR-Test machen. Der schafft dann endgültig Klarheit.
Bühler bezieht die Antigentests aus Deutschland, wo sie zertifiziert sind. Maximal 100’000 Franken pro Monat lässt sich der Konzern die Testerei kosten. Dies, wenn alle 3000 Mitarbeitenden mitmachen würden. Real dürften die Kosten etwas tiefer liegen. Denn der Test ist freiwillig. «Wir zählen auf die Eigenverantwortung aller», so Personalchef Oswald. Mit dem Antigen-Speicheltest hat Bühler ein einfaches Modell realisiert, das auf Interesse stösst.
Firmen und Verbände, ja sogar Hochschulen haben in Uzwil angerufen. Sie wollen wissen, wie es funktioniert. Oswalds Fazit: «Ein massiver Gewinn an Sicherheit für Arbeitnehmende und Arbeitgeber.» Die Akzeptanz sei sehr gross, die meisten Mitarbeitenden machten mit.