Stur wie eine Eselin
Die Wahrheit ist ja bekanntlich ein stark umworbenes, kostbares Gut. Und sieht je nach Blickwinkel sehr unterschiedlich aus.
Wie sollen wir feiern? So fragten wir uns auf der Redaktion, als es Nina Seiler Anfang Jahr plötzlich entfuhr: «Oh, Wahnsinn! Wir haben im Oktober ja das Zwanzigste.» Wie wollen wir das feiern? Irgendwann meinte dann Clemens Studer: «Dänk mit unseren Frontseiten, da sieht man alles!» All unsere Killerrecherchen, all unsere Hammerthemen, all unsere Darlings. All die Böfei, die guten Zeiten und die schlechten Zeiten, politische Gezeiten, die Stürme und Crashs und immer auch unsere Fieberkurve beim Machen. Im Mai 2015 zum Beispiel: Da griffen wir zum Satirehammer mit dem Zeichner Igor Kravarik. Er karikierte Nationalbank-Präsident Thomas Jordan Conan-like als «Jordan den Zerstörer». Hinter Jordan alles nur Asche und Rauch. Jordans falsche Geldpolitik zerstörte damals Tausende Arbeitsplätze. Oder im September 2011: Da jammerten die Baumeister und klemmten wie auch jetzt wieder bei den Löhnen. Also gingen wir hin und fotografierten ihre Schlitten bei einem Verbandsmeeting: Range Rover, Landrover, Hummer, Porsche Cabrio usw. Jede Karre über 100’000 Höger. Die Fotos landeten auf der Front unter dem Titel: «Arme Baumeister, dicke Schlitten». Eine echter Boulevard-Heuler. Zu sehen in der work-Jubiläums-Broschüre, die dieser Ausgabe beiliegt. Zusammen mit 39 anderen Frontseiten und einem Rückblick auf 20 bewegte Jahre.
Die Jubiläumsbroschüre: 40 Frontseiten für 20 bewegte Jahre.
WORK WAR IMMER NAH DRAN: 2002 beim grossartigen Baustreik, mit dem die Bauleute ihre Frühpensionierung mit 60 erkämpften. 2008 beim harten Streik der Bähnler in Bellinzona, mit dem sie ihre SBB-Werkstätte retteten. Und schliesslich 2019 beim historischen Frauenstreik, der die Schweiz veränderte. Es sind alles Arbeitskämpfe, die möglich waren, weil die Unia Geld hat. Weil sie Reserven hat. Ein erfreulicher Umstand, der den Rechten nicht schmeckt. Deshalb reiten sie und die ihnen geneigten Journalisten von «Tages-Anzeiger» und «Blick» jetzt eine Kampagne gegen die grösste Gewerkschaft der Schweiz. work hat sich die Unia-Jahresrechnungen angeschaut und bringt die Fakten und die Zahlen.
WORK IST IMMER NAH DRAN, mit dem Blick von unten auf die Welt. Auf die, die arbeiten. Und auf die, die in der analogen und digitalen Wirtschaftsberichterstattung meistens fehlen. Wir geben diesen Heldinnen und Helden der Arbeit eine Stimme. work eben – und nicht Cash. Das können wir, weil uns die Unia lässt. Und zahlt. Auch dafür braucht die grösste Gewerkschaft der Schweiz ihr Geld: für eine Zeitung, die «einerseits eine Gewerkschaftszeitung ist, ein Tendenzblatt mit klaren Standpunkten und andererseits anregend und aufregend». So lobt uns Hotelier, Publizist und work-Autor Peter Bodenmann. Merci ihm und allen anderen für die Blumen!
WORK BLEIBT IMMER NAH DRAN, an Baugauner Bächtold, an Beerenschlawiner Beiner + Berther, an den faulen Tricks von Indosa. Und work zeigt: Wer sich wehrt, lebt nicht verkehrt. Auch wenn Bschiss-Firmen ihre Anwälte immer schneller gegen work losschicken, sollten sie wissen: Nur einmal in zwanzig Jahren mussten wir einen Prozess bis zu Ende führen. Bis vor Bundesgericht. Dort bekam work von ganz oben recht. Und das Placet für seinen (im Vergleich) schärferen Ton. Scharf im Ton und hart im Nehmen: Ihr work!