14. Juni:
Damit’s vorwärts geht statt rückwärts

Noch 118 Tage bis zum Frauenstreik am 14. Juni! Sieben Arbeiterinnen berichten, warum es den Druck der Strasse und in den Betrieben braucht.

Foto: Yoshiko kusano

Sie sind gekommen, um zu erzählen, warum sie am 14. Juni streiken. Bei der Medienkonferenz des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes (SGB) sprechen sieben Arbeiterinnen über zu tiefe Löhne, unmögliche Arbeitszeiten und fehlenden Respekt am Arbeitsplatz. Für Vania Alleva, SGB-Vizepräsidentin und Präsidentin der Unia, ist klar: «Wir wollen endlich Fortschritte sehen! Denn bei der Gleichstellung geht es rückwärts statt vorwärts.» (work berichtete: rebrand.ly/rückwärts-statt-vorwärts.)

«LÖHNE SIND ZU TIEF!» Unia-Mitglied Kerstin Maurhofer-Späh schliesst sich dem Frauen­streik an. Wegen Kinderbetreuung musste die Verkäuferin viele Jahre Teilzeit arbeiten. «Wo bleibt die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben?» fragt sie. Und folglich gebe es auch bei der Rente grosse Lücken. Noch immer haben Frauen im Schnitt einen Drittel weniger Rente als Männer.

Pflegerin Loreen Errass doppelt nach: «Die unregelmässigen Arbeitszeiten und die hohe Arbeitslast schaden unserer Gesundheit.» Schon 20 Jahre arbeitet sie in der Pflege, die Bedingungen werden immer schlechter. Auch Kita-Frau Antonia Undurraga kennt diese Probleme. Und fordert, dass ihre Arbeit endlich die Anerkennung erhält, die sie verdient.

NULLTOLERANZ. Auch Pharmaassistentin Pamela Silva Barrientos engagiert sich für den Frauenstreik. Sie sagt: «Unser Beruf bringt sehr viel Wissen und Verantwortung mit sich. Doch die Löhne sind viel zu tief!» Das zeigen auch die Zahlen: Das über das gesam­te Erwerbsleben kumulierte Einkommen der Frauen ist 43,2 Prozent tiefer als jenes der Männer. Und ÖV-Mitarbeiterin Sarah-Julia Mois, die im Job unter anderem Billettkontrollen macht, spricht ein weiteres brennendes Thema an: «Am Arbeitsplatz sind viele Frauen täglich Belästigungen und anderen Gefahren ausgesetzt. Betrie­be müssen dagegen kämpfen.» Dieser Mei­­nung ist auch Logistikerin Ingrid Kaufmann: «Für Mobbing und sexuelle Belästigungen muss Nulltoleranz gelten.» Orchestermusikerin Muriel Noble unterstützt diese Forderung ebenfalls. Denn in der Kulturbranche fehle der Respekt gegenüber Frauen.

Für Natascha Wey, SGB-Vizepräsidentin und Generalsekretärin des VPOD, ist klar: «Arbeitsbedingungen verbessern sich, wenn Gewerkschaften stark sind. Deshalb rufen wir Frauen und solidarische Personen auf, sich für den 14. Juni in den Gewerkschaften zu organisieren.»

1 Kommentare

  1. Beat Hubschmid 6. März 2023 um 23:30 Uhr

    Im Schnitt haben die Bonzen viiiiiiiiiiiiiiiiel mehr Stutz als die Büezer – und keine*r kümmmmerts……

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