In vielen Betrieben werden Lernende als billige Arbeitskräfte ausgenutzt und viel zu wenig ausgebildet. Davon hat eine Gruppe von Lernenden in Basel genug.
«Wir sind nicht die faule Generation, sondern die, die sich nicht mehr alles gefallen lässt», sagt eine Lernende im dritten Lehrjahr. Sie ist Mitglied der Lernendenbewegung Scorpio aus Basel. Die Gruppe unterstützt Lernende aus verschiedensten Branchen und hilft bei Problemen. Seit fast einem Jahr treffen sich etwa 15 junge Menschen regelmässig. Mit ihrem Kanal auf Instagram konnten sie Lernende aus unterschiedlichen Branchen auf ihre Gruppe aufmerksam machen. Weiter haben sie Forderungen aufgestellt und eine Broschüre zu den Rechten von Lernenden produziert. Ein Scorpio-Mitglied sagt zu work: «Teilweise sind die Lehrlingslöhne unterirdisch.» Als Kosmetikerin, Bekleidungsgestalter oder Grafikerin verdient man im ersten Lehrjahr knapp 400 Franken. Besonders bei der starken Teuerung sind die tiefen Löhne ein Problem. Denn: «Wir Lernende verdienen sowieso fast nichts, und jetzt ist das Geld noch schneller weg.»
Weiter kritisiert die Gruppe: Werden Lernende im Betrieb unfair behandelt, gebe es zu wenige öffentliche Stellen, an die sie sich wenden können. Dazu kommt, dass die Lehrlingsämter immer auf der Seite der Betriebe seien. Und sie wissen aus erster Hand: Lernende erleben bei der Arbeit Diskriminierung, Sexismus und Rassismus. «Wir werden als billige Arbeitskräfte ausgenutzt, und dabei bleibt die Ausbildung oft auf der Strecke», sagen die Scorpio-Mitglieder.
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Das fällt besonders in den überbetrieblichen Kursen auf: Der Wissensstand der Lernenden aus den verschiedenen Betrieben sei sehr unterschiedlich. Kein Wunder: «In meinem Betrieb kümmern sich zwei Berufsbildner um 14 Lernende. Das kann ja nicht aufgehen», sagt ein Mitglied.
Bei Scorpio ist der Name Programm: Wie viele Lernende in ihren Betrieben sind auch Skorpione Einzelgänger. Werden sie aber angegriffen, wissen sie, wie sie sich geschickt wehren können. Auch die Lernendenbewegung wehrt sich und fordert: «Schluss mit der Ausbeutung, wir wollen echte Anerkennung für unsere Arbeit.»
Mehr Infos zu Scorpio gibt’s auf dem Instagram-Kanal @scorpiobasel
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