Die Demo der Gebäudetechnikerinnen und Elektriker in Zürich hat gezeigt: Es geht um die Zukunft einer Branche, die die Klimawende baut. Aldo Ferrari, Unia-Co-Leiter für den Sektor Gewerbe, sagt: «Dass so viele Berufskollegen gekommen sind, hat den Chef des Arbeitgeberverbands Suissetec völlig überrascht.» Zurzeit verhandelt Ferrari die neuen Gesamtarbeitsverträge (GAV) für Gebäudetechniker und Elektrikerinnen. Er weiss: «Die Lohnfrage im neuen GAV ist noch nicht vom Tisch. Diese Demo war bitter nötig!»
Anderer Meinung war Christoph Schaer, Direktor des Arbeitgeberverbands Suissetec. An der Demo trat er vor die 1200 Demonstrierenden und behauptete: «Viel Lärm um nichts!» Keine Wunder, erntete er laute Buhrufe der Arbeiter. «Hau ab!» riefen einige. Denn sie kennen die echten Probleme an ihren Arbeitsplätzen.
«Dass so viele gekommen sind, hat die Chefs überrascht.»
SAFTIGE GEWINNE. Wer in der Gebäudetechnik oder als Stromer arbeitet, spürt es: Die Energiewende fordert die Büezerinnen und Büezer, das Auftragsvolumen ist immens, und die Fachkräfte fehlen. Ferrari: «Klimafreundliche Gebäude sind immer mehr ein Thema, und während die Chefs saftige Gewinne machen, bleiben gute Arbeitsbedingungen auf der Strecke.»
Deshalb sind die Forderungen klar: die Löhne müssen real und auf lange Sicht steigen. Es braucht fairere Regeln für Überstunden, und die Anreise zu den Baustellen muss zur Arbeitszeit gehören. Weiter muss in den Gesamtarbeitsverträgen eine Frühpensionierung geregelt sein. Ferrari sagt: «Wegen des hohen Auftragsvolumens ist der Druck sehr gross. Der Nachwuchs fehlt, denn junge Leute brechen entweder die Lehre ab oder verlassen den Beruf nach wenigen Jahren.»