ELON MUSK: Macht ist ihm wichtig. (Foto: Keystone)
Der Kult-Kapitalist will die Welt beherrschen, um sie zu retten. Leider muss sie Elon Musk dafür ein bisschen zerstören. Kein Problem, die Fluchtrakete steht bereit.
2002, zwei Jahre bevor er Tesla übernahm, hatte er SpaceX gegründet. Inzwischen verfügt der Konzern über einige Tausend Satelliten («Starlink») im Orbit, am Ende sollen es 42 000 (!) werden. Das verleiht Elon Musk, 52, eine enorme Macht, wie etwa die Ukraine im Krieg gegen Russland erfahren musste. Als Kiew 2022 die besetzte Krim zurückholen wollte, liess er die Kommunikationskanäle der ukrainischen U-Boote ausschalten.
Solche Posen als heimlicher Weltenlenker, der droht, provoziert, Kriege entscheidet, kultiviert Musk. Ein Clown ist er deswegen nicht. Als einer der schärfsten Vertreter eines Kapitalismus ohne Gesellschaft («Turbo-Feudalismus») behandelt er die Arbeitenden als Verschleissmaterial. Musk ist einer der Männer hinter Donald Trump. Twitter hat er für 44 Milliarden Dollar gekauft, die halbe Belegschaft gefeuert, und als «X» im Namen der «Redefreiheit» zu einer Propagandamaschine für die Ultrarechten gemacht. Redefreiheit? Die «X»-Konten mancher Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter hat der Tesla-Chef kurzerhand blockiert.
WELTHERRSCHAFT. Sohn eines südafrikanischen Immobilien-Zars und Minenbesitzers (Edelsteine), verlangte Musk 2021 im «Wall Street Journal», der Staat solle alle Zuwendungen an die Wirtschaft streichen. Tatsächlich aber hat er sein Imperium auf Milliarden öffentlicher Gelder gebaut, etwa aus Präsident Joe Bidens grünem Infrastrukturpaket. Der Tesla-Konzern soll bald 20 Millionen Autos pro Jahr produzieren. Das Ziel heisst Weltherrschaft.
FLUCHT. Am Ende aber, so raunt er regelmässig, sei die Erde nicht zu retten. Dann will er sich, mit ein paar gleichgesinnten Milliardären, auf den Mars verdrücken. Dafür hat er SpaceX gebaut. Eines seiner neun Kinder (von diversen Müttern) taufte er schon mal «X AE A-XII».