Ratgeber
Tipps und Tricks für ein nachhaltigeres Leben

Sie möchten Ihren Alltag nachhaltiger gestalten, die Umwelt schonen, wissen aber nicht recht, wie? Oder Sie wüssten eigentlich, wie, setzen es dann aber doch nicht um? Wir haben da ein paar Vorschläge zusammengestellt, die Sie heute noch umsetzen können.

ZUM BEISPIEL WÄSCHE WASCHEN: Hilfreich ist, dass man die Maschine gut füllt und bei tiefen Temperaturen wäscht. (Foto: Getty Images)

Niemand schafft es, von heute auf morgen sein komplettes Leben umzukrempeln und plötzlich in jedem Bereich nachhaltig zu handeln. Fangen Sie mit einem Punkt an, zum Beispiel keine Plastictaschen mehr zu verwenden. Ist dar­aus eine Gewohnheit geworden, nehmen Sie sich den nächsten Punkt vor. Nachfolgend ein paar Ideen:

VERMEIDEN SIE FOODWASTE

Haben Sie von etwas zu viel, bieten Sie es den Nachbarn an, statt es wegzuwerfen. Essen Sie jene Produkte zuerst, deren Mindesthaltbarkeit bald abläuft. Dem Foodwaste in Geschäften entgegenwirken und gleichzeitig Geld sparen können Sie mit der App «Too good to go». Einfach registrieren und in Läden in Ihrer Nähe Produkte günstig abholen, die kurz vor Ladenschluss übrigbleiben. Und: Trinken Sie Leitungswasser. So entsteht kein Abfall, und Sie sparen Energie – jene Energie, die zur Herstellung der Plasticflasche nötig ist, für das Abfüllen des Getränks und den Transport. Auch Petflaschen zu rezyklieren verbraucht Energie.

HAUSHALT

Wer im Haushalt Energie spart, schont die Umwelt und das Portemonnaie. Das geht auch in kleinen Schritten: Drehen Sie zum Beispiel die Heizung während der kalten Monate ein bisschen herunter, so dass die Innentemperatur um ein Grad sinkt, sparen Sie bereits sechs bis sieben Prozent an Energiekosten ein. Weitere Tipps: Schalten Sie den Backofen fünf Minuten vor Back­ende aus, und nutzen Sie die Nachwärme. Wählen Sie beim Geschirrspüler das Sparprogramm, und lassen Sie ihn erst laufen, wenn er voll ist. Füllen Sie die Waschmaschine ordentlich, und waschen Sie wenn möglich bei tiefen Temperaturen (20 bis 30 Grad). Das Sparprogramm der Waschmaschine verbraucht weniger Strom und Wasser, auch wenn es länger dauert. Beim Fernsehgerät können Sie den Energiebedarf verringen, indem Sie die Bildauflösung reduzieren. Schalten Sie elektronische Geräte grundsätzlich immer aus, wenn sie nicht verwendet werden.

Schaffen Sie sich neue elek­tronische Geräte an, achten Sie auf die Energieeffizienz. Die Energieetikette auf dem Gerät kann helfen, das richtige Gerät zu finden. Auch die Vergleichsplattform www.topten.ch kann bei der Wahl des richtigen energieeffizien­ten Geräts eine Hilfe sein.

ERNÄHRUNG

Es ist kein Geheimnis mehr: ein erhöhter Fleischkonsum belastet die Umwelt. Durchschnittlich essen Schweizerinnen und Schweizer rund ein Kilogramm Fleisch pro Woche. Um nachhaltiger zu leben, müssen Sie aber nicht ganz auf Fleisch verzichten, es hilft schon, fleischfreie Tage einzuführen. Und wenn Fleisch, dann solches aus der Region und aus nachhaltiger Landwirtschaft. Auch mit saisonaler Ernährung und dem Fokus auf lokale Produkte helfen Sie der Umwelt – und den Bäuerinnen und Bauern in Ihrer Region. Bei Fisch ist es wichtig, darauf zu achten, wo dieser herkommt. Dabei ist zum Beispiel das MSC-Siegel eine Hilfe: Fische mit diesem Siegel kommen aus nicht überfischten Beständen, wurden umweltschonend gefangen, und ihre Lieferkette wird kontrolliert.

BÜRO ODER HOMEOFFICE

Ein Multifunktionsgerät mit Drucker, Kopierer und Scanner verbraucht weniger Strom als drei einzelne Geräte. In der Herstellung verbraucht ein Multifunktionsgerät weniger Ressourcen als Einzelgeräte. Überlegen Sie sich, bevor Sie etwas ausdrucken, ob es wirklich nötig sei. Falls ja, drucken Sie auf rezykliertes Papier und doppelseitig – oder drucken Sie zwei Seiten verkleinert auf einer. Vermeiden Sie den Stand-by-Modus: Schliessen Sie alle Bürogeräte an derselben, ausschaltbaren Steckdosenleiste an. Dann können Sie alles mit einem Klick ausschalten. Übrigens: Kaputte und nicht mehr reparierbare elektronische Geräte sollten nie im normalen Abfall landen. Ausgediente Elektrogeräte und Leuchtmittel können Sie gratis in jedem Geschäft abgeben, das ähnliche Produkte verkauft. Es kommt nicht darauf an, wo das Gerät ursprünglich gekauft wurde.

KLEIDUNG

Verzichten Sie auf Fast Fashion, also auf billige Kleider, die irgendwo auf der Welt unter widrigsten Bedingungen hergestellt wurden und nach einer Saison nicht mehr getragen werden. Die Stoffe enthalten oft umweltschädliche Plasticfasern, die Herstellung belastet das Wasser und den Boden mit Schadstoffen. Kaufen Sie Kleider von nachhaltigen, fair produzierten Labels, oder suchen Sie in Second-Hand-Läden nach etwas Passendem. Viele Fakten zur Modeindustrie und Tipps zu nachhaltiger Kleidung gibt es zum Beispiel auf dieser Website: www.fashionrevolution.ch.

REISEN

Natürlich, wir wissen es alle: Im Zug reist es sich um ein Vielfaches klimaschonender als im Flugzeug. Fliegen Sie weniger, dafür bewusst: Ist das Ziel nicht mit dem Zug zu erreichen, planen Sie wenn möglich gleich eine längere Reise statt nur einen Wochenendtrip nach New York.

RAUCHEN

Dass Rauchen der Gesundheit schadet, ist hinlänglich bekannt. Vielen ist jedoch nicht bewusst, wie umweltschädlich Zigaretten sind. Zigarettenfilter von gerauchten Zigaretten enthalten jede Menge Nikotin und andere Giftstoffe. Die Stummel zersetzen sich erst nach ungefähr fünfzehn Jahren. In dieser Zeit landen viele davon im Meer, belasten das Wasser und vergiften Tiere, die die Filter mit Futter verwechseln.

work-Tipp: Mein Lebensstil


Sie möchten genau wissen, wie umweltbewusst Ihr Lebensstil ist? Dann berechnen Sie Ihren ökolo­gischen Fussabdruck! Dieser gibt die biologisch produktive Fläche auf der Erde an, die nötig ist, um den Lebensstil und Lebensstandard eines Menschen dauerhaft zu ermöglichen. Je kleiner der Fuss­abdruck ist, desto nachhaltiger ist der Lebensstil. Ihren persönlichen Fussabdruck können Sie online berechnen lassen, zum Beispiel bei WWF oder bei Climate Hero.


Konsum Flicken und Teilen

Brauche ich wirklich gleich eine neue Jacke, wenn die alte ein Loch hat? Will ich diesen Dekogegenstand ­tatsächlich, oder kann ich auch darauf verzichten? Oft erübrigt sich ein Kauf, wenn man etwas länger darüber nachdenkt. Flicken und ­reparieren Sie Dinge, bevor Sie sie ersetzen. Für ­manche ist das selbstverständlich, für andere noch ­Neuland – vielleicht auch, weil sie selbst nicht so geschickt im Handwerkeln und Flicken sind. Es gibt mittlerweile viele Repair-Cafés, wo Sie fast alles hinbringen und flicken lassen können, wenn Ihnen selbst das ­Talent dazu fehlt.

LEIHEN STATT KAUFEN

Viele Produkte werden gekauft, dann aber nur selten gebraucht. Dann kann es Sinn ergeben, das Ding für einen gewissen Zeitraum zu ­leihen statt zu kaufen. Auf Plattformen wie www.sharely.ch können Sie fast alles für wenig Geld mieten. Oder Sie drehen den Spiess um: Sie können Ihre Werkzeuge, Fahrzeuge, Festbänke und Teppichreiniger auch selbst anbieten und ein bisschen was dazuverdienen. 

Repair-Cafés in Ihrer Nähe finden.

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