Aufgewachsen ist Mercedes Maria Lentisco in Andalusien, dem südlichsten Zipfel Spaniens. Ihre Eltern arbeiteten im Kleidergeschäft der Familie, später war ihr Vater Wachmann. Eigentlich wollte sie nach der Schule im Gesundheitswesen arbeiten. Doch dann entschied sie sich für ein Touristikstudium. «Mir hat die Vielfalt der Fächer gefallen», erzählt sie, «Wirtschaft, Geschichte, Sprachen, Marketing und Rhetorik.» Nach ihrem Studienabschluss 2009 musste sie feststellen, dass die Berufsaussichten für Akademikerinnen nicht rosig sind, zudem befand sich Spanien in einer Wirtschaftskrise. Also machte sie einen Réceptionskurs, um von der Theorie in die Praxis zu kommen. In Hamburg und Berlin sammelte sie erste Berufserfahrungen, danach arbeitete sie ein knappes Jahr auf Mallorca. «Das war eine harte Schule», erzählt sie. «Wir waren ständig überbucht und mussten die Gäste in anderen Hotels unterbringen.» In dieser Zeit wurde sie auch zur Chauffeurin und brachte Feriengäste von A nach B. Ihre Deutschkenntnisse kamen ihr auf der Ferieninsel zugute. Doch nach einem knappen Jahr hatte sie genug. Die Schweiz schien ihr attraktiver – wegen des Verdienstes und auch, weil sie zwar im deutschsprachigen Raum arbeiten will, hierzulande aber noch weitere Sprachen praktizieren kann. So kam sie nach Graubünden. «Hier habe ich Ski- und Snowboardfahren gelernt», erzählt sie.