Nützliche Tipps für den Bewerbungsprozess
Die Stellensuche – ein nervenraubender Vollzeitjob

Sich eine neue Stelle zu suchen – ob freiwillig oder nicht – ist anstrengend und zeitintensiv. Täglich Stelleninserate checken, Motivationsschreiben verfassen und die Bewerbungsunterlagen aktuell halten grenzt an einen Vollzeitjob. Ein paar grundsätzliche Tipps, damit Ihre Suche möglichst bald endet. 

WELCHER JOB PASST? Die Suche nach einer neuen Stelle kann stressig sein. (Foto: Montage work)

Die Stellensuche

Halten Sie Augen und Ohren offen! Durchforsten Sie nicht nur täglich die Online-Stellenportale und abonnieren Job-Abos, sondern aktivieren Sie auch persönliche Kontakte: Lassen Sie Bekannte und Personen, die Sie aus dem beruflichen Umfeld kennen oder die in der gleichen Branche wie Sie arbeiten, wissen, dass Sie auf Stellensuche sind. Oft werden Jobs gar nicht erst ausgeschrieben, sondern über persönliche Empfehlungen neu besetzt. Manche Firmen schreiben offene Stellen nur über ihre Website aus. Besuchen Sie also regelmässig die Onlineauftritte von Betrieben, die Sie interessieren. 

Die Bewerbung

Das A und O bei einer Bewerbung ist die Vollständigkeit. Senden Sie immer alle erforderlichen Unterlagen mit! Zu einem Bewerbungsdossier gehören: das Motivationsschreiben, der Lebenslauf, Arbeitszeugnisse und Diplome sowie Referenzen und Unterlagen, die allenfalls im Stelleninserat zusätzlich verlangt werden. Achten Sie bei den Unterlagen unbedingt auf eine saubere Darstellung, und lassen Sie sie nötigenfalls von jemandem auf Rechtschreib- und Flüchtigkeitsfehler überprüfen. Legen Sie besondere Sorgfalt in das Motivationsschreiben. Stellen Sie sich darin vor und erklären Sie darin, weshalb Sie gerade bei dieser Firma arbeiten möchten und warum gerade Sie die richtige Wahl für diesen Job sind. Es darf auf keinen Fall ein Schreiben sein, dass den Anschein macht, serienmässig verschickt zu werden. Ein Motivationsschreiben ist vom Aufbau her ein Brief: Es braucht eine Absende- und Empfängeradresse, ein Datum, eine Betreffzeile, eine Anrede und eine Grussformel. Wenn möglich schreiben Sie nicht «Sehr geehrte Damen und Herren», sondern richten das Schreiben an die zuständige Ansprechperson. Meist ist diese in der Stellenausschreibung vermerkt. Muster und Inspiration für Motivationsschreiben finden Sie zum Beispiel unter www.bewerbung.ch

Der Lebenslauf (Curriculum vitae) ist eine tabellarische Auflistung Ihrer Berufserfahrung, Ihrer Ausbildung, Ihrer Kompetenzen und Hobbys. Er sollte einen Titel enthalten, Ihre persönlichen Daten wie Adresse, Geburtsdatum und Zivilstand sowie ein (professionelles!) Foto. Im Lebenslauf werden auch die Referenzen genannt oder zumindest ein Satz wie «Referenzen stelle ich auf Anfrage gerne zu». Der Lebenslauf sollte chronologisch aufgebaut sein mit dem Aktuellsten zuerst. 

Sämtliche Arbeitszeugnisse und Diplome sollten chronologisch (das Neuste zuerst) in einer einzigen PDF-Datei vorliegen.

Die elektronische Bewerbung

Die Bewerbung per Post ist noch nicht ganz verschwunden, wird aber immer seltener. Die meisten Unternehmen erwarten eine Bewerbung, bei der alle Dokumente in einem PDF zusammengefügt sind. PDF gratis zusammenfügen kann man zum Beispiel hier. Bei einer Bewerbung per Mail kann das Motivationsschreiben der Mailtext sein oder die erste Seite des PDF-Dokuments. Oft kann man die einzelnen Dateien auch direkt über einen Link in der Stellenausschreibung hochladen. Das ist schnell gemacht, birgt aber die Gefahr von Flüchtigkeitsfehlern. Überprüfen Sie immer genau, ob Sie die richtigen Dokumente hochgeladen haben und ob sie korrekt beschriftet sind. Sämtliche Dateien sollten als PDF versendet werden, nicht als Word-Dokument. Achten Sie darauf, dass Sie mit einer seriösen Mailadresse kommunizieren, in der am besten Ihr Vor- und Ihr Nachname vorkommen – Mausi1988 hat weniger Erfolgschancen als Ihr richtiger Name. 

ACHTUNG! Kontrollieren Sie ihre Bewerbung, bevor Sie das Mail versenden.

Die Blindbewerbung

Eine Blindbewerbung, auch Spontanbewerbung genannt, erfolgt nicht auf ein ausgeschriebenes Stelleninserat. Gibt es eine Firma oder einen Betrieb, bei denen Sie gerne arbeiten möchten? Versuchen Sie es! Damit signalisieren Sie der Arbeitgeberin oder dem Arbeitgeber, dass Ihr Interesse an der Firma gross ist – das macht Eindruck. So kann sich spontan etwas ergeben, und sonst ist die Chance immerhin gross, dass die Personalverantwortlichen Ihre Bewerbung behalten und sich melden, sobald eine passende Stelle frei wird. 

Das Bewerbungsgespräch

Bereiten Sie sich auf jedes Bewerbungsgespräch gut vor. Üblicherweise werden dabei Fragen zu Ihrem beruflichen Werdegang, zu Ihrer Motivation für die Stelle und Ihren Stärken und Schwächen gestellt. Informieren Sie sich vorher über das Unternehmen, besuchen Sie seine Website und überlegen Sie sich eine Antwort auf die Frage, warum Sie gerade bei diesem Unternehmen arbeiten möchten und warum gerade Sie sich für die Stelle bestens eignen. Überlegen Sie sich zwei, drei Fragen, die Sie der Arbeitgeberin oder dem Arbeitgeber stellen möchten, zum Beispiel zum Thema Arbeitsbedingungen, zu Team, Arbeitsort oder Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Mehr Tipps für das Bewerbungsgespräch: Hier. In den meisten Bewerbungsgesprächen wird auch nach den Lohnvorstellungen gefragt. Trifft einen die Frage unvorbereitet, ist das sehr unangenehm und macht keinen guten Eindruck. Erkundigen Sie sich vorher, welcher Lohn in Ihrer Position und Branche üblich ist. Sie können zum Beispiel beim jeweiligen Berufsverband nachfragen oder sich über den nationalen Lohnrechner informieren .


Stellensuche Nützliche Adressen

Natürlich gibt es unzählige Online-Jobportale, auch viele branchenspezifische. Ein kleine Auswahl: www.jobs.ch ist die grösste Jobbörse der Schweiz. Auf www.jobchannel.ch können Sie gezielt und übersichtlich nach einer bestimmten Fachrichtung suchen. Während www.jobcheck.com sehr breit aufgestellt ist und Jobs für Studierende, Quereinsteigende und Fachkräfte bietet, richtet sich www.experteer.ch an Führungskräfte. Auf ältere Arbeitskräfte und Pensionierte ist www.seniorsatwork.ch spezialisiert. Sie können sich registrieren und Angebote erhalten oder sich selbst in der Jobbörse umsehen. 

INSERATE UND TIPPS. Eine wichtige Anlaufstelle ist auch www.job-room.ch, das offizielle Portal der Schweizer Arbeitslosenversicherung und öffentlichen Arbeitsvermittlung. Hier finden Sie neben Stelleninseraten auch viele Bewerbungstipps, Formulare und die Möglichkeit, sich online arbeitslos zu melden. Für Tipps, Musterbriefe und Vorlagen ist www.jobagent.ch eine gute Adresse. Jugendliche finden auf www.berufsberatung.ch sowie auf www.yousty.ch Tipps und Kontakte für Schnupper- und Lehrstellen. 

worktipp

Gratis-Beratung für Ü40

Sind Sie über 40 Jahre alt und möchten sich beruflich neu orientieren oder eine berufliche Standortbestimmung vornehmen? www.viamia.ch bietet kostenlose persönliche Beratungen für Arbeitnehmende an, die keinen Anspruch auf vergleichbare Angebote von ALV, IV oder Sozialhilfe haben. Im Gespräch erfahren Sie, wo Sie beruflich stehen, wie Sie sich noch besser für den Arbeitsmarkt rüsten können und wie Sie Ihr Potential noch besser nutzen können. 

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