50 Stellen weg bei der Zehnder Group
Sparprogramm auf Kosten der Mitarbeitenden

Die Zehnder Group will ihren Standort der Heizkörper­produktion in Gränichen AG schliessen und 50 Stellen ­streichen. Der Grund dafür: Fehlentscheide im Management.

DIE BETROFFENEN: Die Arbeitsplätze der Büezerinnen und Büezer in Gränichen werden ins Ausland verlagert. (Foto: Keystone)

Die Zehnder Group aus dem aargauischen Gränichen produziert mit weltweit 3500 Angestellten Lüftungen und Heizkörper. Insbesondere in Schweizer Badezimmern sind die Zehnder-Radiatoren weit verbreitet. Doch jetzt soll der Standort Gränichen in ein «Kompetenzzentrum für Innenraum-Klimasysteme» umgebaut und die Produktion der Heizkörper ab April 2025 aus der Schweiz nach Frankreich verlagert werden. Marco Trevisan, Gewerkschaftsse­kretär der Unia Aargau-Nordwestschweiz, sagt:

Wir fordern für alle 50 betroffenen Personen, viele von ihnen langjährige Mitarbeitende, eine faire Anschlusslösung und keine Entlassungen.

Höhere Lohnkosten

Grund für die Schliessung der Produktion seien vor allem die Lohnkosten, die im nordfranzösischen Werk Vaux-Andigny etwa einen Drittel tiefer sind als in der Schweiz.

Ungefähr 15 der insgesamt 50 betroffenen Mitarbeitenden in Gränichen können voraussichtlich in die Bereiche Service und Unterhalt wechseln, und die Mitarbeitenden im Alter von über 62 Jahren werden sich frühzeitig pensionieren lassen können. Aber auch für alle weiteren Mitarbeitenden fordern die Gewerkschaften Unia, Syna und der Kaufmännische Verband Schweiz einen kompletten Verzicht auf Entlassungen.

Satte Gewinne

Eine grosszügige Anwendung des Sozialplans wäre durchaus möglich. Denn die Eigentümer­familie der Zehnder Group, die seit Generationen von Wachstum und Gewinnen profitiert, hält eine Mehrheit der Aktien und bestimmt über die Strategie des Unternehmens. Die Zehnder Group verfügt über Reserven von über 300 Millionen Franken, und die flüssigen Mittel stiegen im letzten Jahr um 12 Prozent auf mehr als 55 Millionen Franken.

Zudem flossen in den letzten vier Jahren über 110 Millionen Franken an die Aktionärinnen und Aktionäre, unter anderem durch Aktienrückkäufe und Dividenden.

Das Sparprogramm, das aufgrund von fehlerhaften Entscheiden im China-Geschäft eingeleitet wurde, sollte jetzt nicht auf dem Buckel der Mitarbeitenden stattfinden.

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