Erste kantonale Lohn-Demo im Wallis
Über 1000 Büezerinnen und Büezer fordern laut und deutlich: mehr Lohn!

Nach mehreren Jahren sinkender Reallöhne haben die Walliserinnen und Walliser genug: Sie sind am Samstag in Sion auf die Strasse gegangen und haben sich lautstark für höhere Löhne eingesetzt. Die besten Bilder der ersten kantonalen Lohn-Demo gibt es hier.

LAUTSTARK: Auf Einladung der Unia zogen Die Büezerinnen und Büezer durch Sion. (Foto: Olivier Vogelsang)

In den letzten drei Jahren konnte keine im Wallis beschäftigte Person, egal aus welcher Berufsgruppe, ihre Kaufkraft aufrechterhalten. Da die Arbeitgeber im Kanton die Teuerung nicht vollständig ausgleichen, haben die Arbeitnehmenden immer weniger Geld im Portemonnaie. Die Unia Wallis schreibt dazu:

Es ist eine Verarmung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.

Auf dem Bau brummt’s

Dabei erlebt das Wallis derzeit eine Hochkonjunktur – insbesondere im Bauhauptgewerbe und in allen Berufen des Ausbaugewerbes. «Während die mittleren und unteren Löhne real sinken, steigen die Gehälter der Unternehmensleitung und der Topmanager sowie der Aktionäre weiterhin in unverschämter Weise an!», analysiert die Walliser Unia die Lage im Kanton. Sie sieht deshalb Handlungsbedarf und rief zur ersten kantonalen Lohn-Demo auf.
 
Dieser Ruf wurde erhört: Über 1000 Arbeitnehmende aus dem ganzen Kanton sind am Samstag nach Sion gereist, um sich gegen die ungerechte Verteilung der Unternehmensgewinne zu wehren. Auch Unia-Präsidentin Vania Alleva war vor Ort. Sie sagt:

Für eine reale Lohnerhöhung braucht es mehr als den Teuerungsausgleich. Und eines ist klar: den Arbeiterinnen und Arbeitern wird nichts geschenkt, und deshalb müssen wir diese Forderungen auch auf die Strasse wir hier in Sion tragen und in die Betriebe.

Die konkreten Forderungen der Gewerkschaft sind:

  • Eine Erhöhung der Real- und der Mindestlöhne für alle um rund 5 Prozent, um den Anstieg der Lebenshaltungskosten, die diesjährige Teuerung und das Wachstum der Arbeitsproduktivität auszugleichen.
  • Angemessene Mindestlöhne: Keine Löhne unter 4500 Franken und mindestens 5000 Franken für Personen mit einer abgeschlossenen Lehre.
  • Lohnerhöhungen in Niedrigbranchen, in denen vorwiegend Frauen arbeiten sowie die Aufwertung von typischen «Frauenberufen»: keine Löhne unter 4500 Franken, mindestens 5000 Franken für Ausgebildete.

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