Lohnrunde 2024
Demos mit Wirkung

Real mehr Lohn auf dem Konto: Darüber können sich Büezer und Büezerinnen in vielen Branchen und Betrieben freuen.

KRAFTVOLL: Die diesjährige Lohndemo in Bern. (Foto: Manu Friederich)

«Höchste Zeit für höhere Löhne!» Das forderten über 15 000 Arbeitnehmende aus allen Branchen und Landesteilen am 21. September in Bern. Die Situation war ernst. Seit 2021 sanken in der Schweiz die Reallöhne. Doch durch Lohnmobilisierungen und kollektive Verhandlungen hat sich das Blatt nun in einigen Branchen gewendet. So zum Beispiel im Gewerbe: Dort sind die Lohnerhöhungen mehrheitlich generell und deutlich über der Teuerung, so dass die Beschäftigten tatsächlich mehr Geld im Portemonnaie haben. Bei den Schreinerinnen und Schreinern etwa beträgt die Erhöhung 65 Franken generell und 35 Franken individuell sowie 2 Prozent auf die Mindestlöhne. In der Elektrobranche sind es plus 2 Pro­zent (davon 1 Prozent generell) auf die Effektivlöhne. Beim GAV Gebäudehülle steigen die Löhne generell um 70 Franken, die Mindestlöhne um 0,8 bis 1,2 Prozent. Im Isoliergewerbe beträgt die generelle Lohnerhöhung 60 Franken und bei den Mindestlöhnen 7 bis 8,5 Prozent.

Erfreuliches auch vom Bau: Die Löhne steigen, und die Frührente ist gesichert. Die Effektiv- sowie die Mindestlöhne steigen per Januar 2025 generell um 1,4 Prozent. Das entspricht im Schnitt 85 Franken. Im GAV für den Gerüstbau ist der automatische Teuerungsausgleich bis 1,5 Prozent verankert. Und es gibt für die kommenden zwei Jahre Reallohnerhöhun­gen von je 0,5 Prozent.

Coop Knausert

In der Industrie sind die Lohnresultate unterschiedlich, obschon es den Unternehmen mehrheitlich gut geht. In der Uhrenindustrie steigen die Löhne für alle Beschäftigten mit 1,1 Prozent oder 65 Franken im Umfang der Teuerung. Ein erfreuliches Resultat mit einer generellen Lohnerhöhung von 2,5 Prozent gibt es ­­in der MEM-Industrie bei Rockwell ­Automation Switzerland GmbH.

Im GAV Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie (MEM) steigen die Mindestlöhne um 0,6 Prozent. Bei ­Fenaco hingegen scheiterten die Lohnverhandlungen: Der Agrarkonzern war nur zu einer individuellen Lohnerhöhung von 1 Prozent bereit. Und Coop lässt die Reallöhne schrumpfen, obwohl sich der ­Detailhändler nach längerem Hin und Her zu einer Erhöhung um 1 Prozent generell für das dem Coop-GAV unterstellte Personal durchrang. Doch genau das zeigt den Teufelskreis auf: Zwar heben die Arbeitgeber die Löhne immer mal wieder ein wenig an. Aber fast nie in einem Ausmass, das mit der Teuerung mithalten könnte.

Höhere Löhne für Coiffeusen

Substantielle Verbesserung gab es hingegen bei den Mindestlöhnen. Im Bäcker-, Konditoren- und Confiserie-GAV wurden die Mindestlöhne um 4,1 bis 7,7 Prozent angehoben. Die Mindestlöhne der Coiffeusen steigen um 2 Prozent. Die Mindestlöhne im GAV Personalverleih um 2,1 Prozent.

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