Ausbeutung in Kambodscha oder Unterdrückung in El Salvador: Hier setzen die Projekte von Solidar Suisse an
Solidarität weltweit – helfen Sie mit?

Solidar Suisse setzt sich international für faire Arbeit ein und engagiert sich mit 80 Projekten auf fünf Kontinenten. Mit einer Spende können Sie Lebensumstände verbessern und gleichzeitig sinnvoll schenken.

GEWALTOPFER: Rosa María Raxón wurde als Kind missbraucht und hat dank den Kursen einer Solidar-Suisse-Partnerorganisation ihr Selbstvertrauen zurückgewonnen. (Foto: zvg/Victorino Tejaxún)

Der Kampf um bessere Arbeitsbedingungen und für mehr Solidarität hört nicht an der Landesgrenze auf – diese Überzeugung ist tief in der Geschichte der Unia verankert. Deshalb stellt work Ihnen hier fünf Engagements von Solidar Suisse vor:

Mehr Bildungschancen für junge Menschen in Burkina Faso

AUSBILDUNG: Das Projekt ermöglicht jungen Menschen, einen Beruf zu erlernen. (Foto: Solidar Suisse)

Obwohl sich im Bildungsbereich in den letzten Jahrzehnten manches getan hat, schliessen noch immer nur etwa die Hälfte der Kinder in Burkina Faso die Primarschule ab. Die Mehrheit der Bevölkerung kann weder lesen noch schreiben. Viele Kinder brechen die Schule ab, weil sie für ihre Familie Geld verdienen müssen. Doch ohne die Möglichkeit, ­einen Beruf zu erlernen, fehlt langfristig auch die Möglichkeit, sich aus der Armutsfalle zu befreien. Mit verschiedenen Massnahmen verbessert ­Solidar Suisse gemeinsam mit Partner­organisationen vor Ort die Ernährungssicherheit auf dem Land und klärt Eltern und landwirtschaft­liche Betriebe über die Probleme von Kinderarbeit auf. Kleinbäuerinnen und Kleinbauern lernen in Kursen Rechnen, Schreiben und Buchhaltung, um ein ­eigenes kleines Geschäft zu führen. Daneben unterstützt Solidar Suisse den Aufbau eines zweisprachigen Schulsystems und fördert die Berufsbildung junger Menschen.


Bessere Arbeitsbedingungen für Textilarbeiterinnen in Kambodscha

TEXTILPRODUKTION: Schichtwechsel in einer Kleiderfabrik nahe Phnom Penh. (Foto: Solidar Suisse)

Bessere Arbeitsbedingungen für Textilarbeiterinnen in Kambodscha. Günstige Kleider und Schuhe kommen oft aus Kambodscha. Das Land zwischen Thailand, Laos und Vietnam ist weltweit einer der wichtigsten Standorte für Textilproduktion. Doch die Arbeitsbedingungen in den Textilfabriken sind oft miserabel: Die Löhne sind tief, die Arbeitszeiten lang und die Arbeits­sicherheit selten gewährleistet. Damit sich die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wehren und zum Beispiel den Mindestlohn einfordern können, müssen sie sich organisieren und ihre Rechte kennen. Deshalb unterstützt Solidar Suisse die unabhängige lokale Textilgewerkschaft C.CAWDU. Die Arbeiterinnen erhalten Rechtshilfe, Kurse in Arbeitsrecht und werden beim Gang vor Gericht begleitet und beraten. Ausserdem lernen sie, wie sie die häufig miserablen Zustände in ihrer Fabrik besser dokumentieren – damit sie Missstände konkret belegen können und so bei Verhandlungen mit den Arbeitgebern eine bessere Ausgangslage haben.


Berufliche Chancen für Jugendliche und Mütter in Bolivien

EINBLICK IN DEN ARBEITSMARKT: Berufsmesse für junge Menschen in Bolivien. (Foto: Solidar Suisse)

Drei Viertel aller jungen Bolivianerinnen und Bolivianer arbeiten als Hausangestellte, im Strassenverkauf, auf dem Bau oder in der Landwirtschaft – ohne Arbeitsvertrag. Damit haben sie keinerlei berufliche Sicherheit und keine Veränderungsmöglichkeiten. Viele junge Menschen kennen sich auf dem Arbeitsmarkt zu wenig aus und kennen ihre Arbeitsrechte nicht. Deshalb organisiert Solidar Suisse Bewerbungstrainings und Kurse zu Marketing und Kundenorientierung und fördert die Gründung von wirtschaftlich tragfähigen Start-ups. Die Organisation unterstützt ausserdem junge Mütter, die ihre berufliche Karriere unterbrechen mussten und eine Chance für den Wiedereinstieg in die Berufswelt brauchen.


Keine Gefahr mehr durch Asbest

GEFÄHRLICH: Arbeiter kommen beim Abwracken von Schiffen in Bangladesch häufig mit Asbest in Kontakt. (Foto: Solidar Suisse / Adam Cohn)

Asbest ist hochgradig krebserregend – daran besteht längst kein Zweifel mehr. Deshalb ist die Verwendung dieses Baumaterials in der Schweiz seit 1990 verboten. Doch immer noch wird Asbest in vielen Ländern ausserhalb Europas verwendet und gefährdet damit die Gesundheit von Millionen von Menschen. Solidar Suisse setzt sich deshalb für die Aufnahme von Asbest in die Liste der gefährlichen Chemikalien im Rotterdamer Übereinkommen ein und unterstützt nationale und internationale Netzwerke, die sich gegen den Einsatz von Asbest starkmachen. Zudem leistet die Organisation gemeinsam mit lokalen Partnern in Afrika Aufklärung zum Schutz von Bau- und Holzarbeitern.


Mehr Schutz und Rechte für Frauen in El Salvador

FÜR DEN ERNSTFALL: Junge Frauen am Selbstverteidigungs-Workshop in El Salvador. (Foto: Solidar Suisse / Frederic Meyer)

Im zentralamerikanischen El Salvador wird alle 24 Stunden eine Frau von einem Mann ermordet – das ist eine der höchsten Femizidraten der Welt. Gründe dafür sind unter anderem die Bürgerkriegsvergangenheit und eine machistische Kultur. Seit der Coronapandemie hat sich das Problem ausserdem noch verschärft. Überhaupt haben Frauen in El Salvador besonders unter Diskriminierung und Ungleichbehandlung zu leiden. Es gilt ein absolutes Abtreibungsverbot, auch wenn das Leben der Frau bedroht ist. Viele Frauen sterben wegen illegal und unprofessionell durchgeführter Abtreibungen. Wer eine Frühgeburt erleidet, muss mit einer bis zu 30jährigen Haftstrafe wegen angeblicher Tötung ungeborenen Lebens rechnen. Frauen haben – obwohl es entsprechende Gesetze gibt – schlechtere Bildungschancen und verdienen weniger als die Männer. Gemeinsam mit Partnerorganisa­tionen vor Ort verbessert Solidar Suisse in ländlichen Gemeinden in Chalatenango für Frauen den Zugang zu Gesundheit, Bildung und Arbeit. Es gibt Selbstverteidigungskurse, eine Notfall-Hotline für Gewaltopfer und Programme, die Frauen den Zugang zu politischer Mitbestimmung erleichtern.

Sinnvoll Schenken

Spenden statt Geschenke kaufen? Eine gute Idee. Aber so ganz mit leeren Händen möchten Sie trotzdem nicht am Weihnachtsfest auftauchen? Vielleicht sind die Geschenkkarten von Solidar Suisse etwas für Sie: Eine Karte kostet 50 Franken, und Sie können aus­wählen, wofür die Spende eingesetzt und in wessen Namen gespendet werden soll. Zur Auswahl stehen zum Beispiel Frauenrechte, Klimagerechtigkeit, faire Arbeitsbedingungen oder Schulmaterial.
Hier geht’s zu den Geschenkkarten

Zewo-Siegel: Erst der Check, dann die Spende

Hilfsorganisationen und gemeinnützige Projekte gibt es wie Sand am Meer. In Städten wird man auf der Strasse angesprochen und um eine Spende ge­beten, im Internet verliert man schnell die Übersicht: Welche Organisation ist wirklich seriös? Möchten Sie sicher sein, dass Ihre Spende auch wirklich dort ankommt, wo Hilfe benötigt wird, und nicht irgendwo in einem Verwaltungsapparat verschwindet? Achten Sie auf das Zewo-Gütesiegel. Nur wer die 21 Standards der Zewo erfüllt, wird mit dem Siegel ausgezeichnet. Die Zewo prüft und kontrolliert die zertifizierten Nonprofitorganisa­tionen (NPO) regelmässig. Wer das Gütesiegel für sich beanspruchen will, wird genau unter die Lupe genommen und muss die Spenden zweckbestimmt, wirtschaftlich und wirksam einsetzen.

Unter der Lupe

Dabei müssen auch ethische Anforderungen ­erfüllt sein. Die NPO muss zum Beispiel ehrlich und offen kommunizieren und transparent über ihre Tätigkeiten informieren. Sie muss respektvoll ­agieren, die Menschenwürde achten und dort, wo Veränderung stattfinden soll, auf die ­gesellschaftlichen und kulturellen Gegebenheiten achten. Auch die administrativen Kosten müssen offengelegt werden.

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