Freiwilligenarbeit
Freiwillige Einsätze können Sie auch beruflich weiterbringen

Im Turnverein mithelfen, Migrantinnen und Migranten im Alltag begleiten oder mit Altersheimbewohnenden Zeit verbringen: Freiwilligenarbeit kann vieles sein. Und sie kann Ihnen auch im Beruf von Nutzen sein!

FREIWILLIGENARBEIT HAT VIELE GESICHTER: Helferinnen des Schweizerischen Roten Kreuzes kontrollieren und sortieren den Inhalt von gespendeten Paketen der Spendenaktion «2x Weihnachten». (Foto: Keystone)

Haben Sie sich schon mal überlegt, Freiwilligenarbeit zu leisten? Vielleicht tun Sie es schon längst, nennen es aber einfach nicht so? Zum Beispiel engagieren Sie sich im Fussballclub Ihrer Kinder oder Sie kaufen regelmässig für die betagte Nachbarin ein? Freiwilligenarbeit kann sehr vieles sein: Karitativ, kirchlich, kulturell, im Sport, in politischen Gremien oder als Einsatz für die Umwelt. 

In der Schweiz engagiert sich rund ein Drittel aller Erwachsenen freiwillig. Dabei unterscheidet man zwischen institutioneller und informeller Freiwilligenarbeitet. Mit institutionell ist der Einsatz in einer Organisation gemeint, also zum Beispiel in einer Gemeinde oder in einem Verein. Informelle Freiwilligenarbeit geschieht spontan im Bekanntenkreis, unter Freunden oder in der Nachbarschaft. Freiwilligenarbeit ist ein wichtiger Pfeiler einer Gesellschaft, sie bringt aber auch Vorteile für jene, die sie leisten – persönlich und beruflich:

Sie machen etwas Sinnstiftendes, lernen neue Leute kennen, entdecken neue Lebenswelten, entwickeln neue Kompetenzen und sammeln Erfahrungen, die Ihnen auch im Berufsleben von Nutzen sein können.

Das sollten Sie bei der Wahl Ihres Engagements beachten:

1. Die Arbeit sollte Ihnen Freude bereiten

Natürlich hat Freiwilligenarbeit etwas Selbstloses, man tut anderen Gutes, ohne dafür eine Gegenleistung zu verlangen. Doch wenn das Engagement zu Ihnen passt, wird es auch Ihr Leben bereichern. Es sollte etwas sein, das Ihnen Freude bereitet und wo Sie Ihre Stärken einsetzen können. Sie sind kommunikativ und haben Erfahrung im Unterrichten? Geben Sie Deutschkurse für Migrantinnen und Migranten! Sie fahren gern Auto? Übernehmen Sie Fahrdienste für ältere Menschen. Informieren Sie sich direkt bei Vereinen oder Non-Profit-Organisationen, die Sie interessieren, über die Möglichkeit freiwilliger Arbeit oder stöbern Sie im Job-Portal von Benevol Schweiz, der Dachorganisation für Freiwilligenarbeit: www.benevol-jobs.ch. Hier können Sie die Angebote nach Kantonen und Art des Einsatzes filtern.

2. Der Einsatz sollte den Benevol-Standards entsprechen

Freiwillige Arbeit sollte eine Bereicherung und Ergänzung zu bezahlter Arbeit sein. Haben Sie das Gefühl, bei Ihrem Freiwilligeneinsatz lediglich als Ersatz für bezahltes Personal eingesetzt zu werden, stimmt etwas nicht. Benevol Schweiz hat Standards definiert (über diesen Link abrufbar), zu denen sich über 1800 Non-Profit-Organisationen, die Freiwillige schweizweit einsetzen, verpflichtet haben. Die Standards legen zum Beispiel die Maximaldauer von Freiwilligenarbeit pro Woche fest und verpflichten die Organisationen, die Freiwilligen einzuarbeiten, sie zu begleiten und ihnen regelmässig Feedbacks zu geben.

3. Dokumentieren Sie den Einsatz! 

Wer Freiwilligenarbeit leistet, sollte diese im «Dossier freiwillig engagiert» festhalten, einer Art Arbeitszeugnis für den freiwilligen Einsatz. Darin wird das freiwillige und ehrenamtliche Engagement (Dauer und Leistung) sowie die dabei eingesetzten Kompetenzen anerkannt und sichtbar gemacht. Ergänzen Sie Ihre Bewerbungsunterlagen mit diesem Dossier, wird es Ihnen als wertvolle Referenz bestimmt auch beruflich von Vorteil sein.

Zahlen zu Freiwilligenarbeit

Die Entwicklung der Freiwilligenarbeit in der Schweiz wird regelmässig im sogenannten Freiwilligen-Monitor dokumentiert. Laut dem aktuellsten Bericht «Freiwilligen-Monitor 2020» sind 39 Prozent der Bevölkerung ab 15 Jahren innerhalb von Vereinen oder Organisationen freiwillig engagiert. 46 Prozent leisten ausserhalb von Vereinen oder Organisationen Betreuungs- und Pflegearbeit oder helfen bei Anlässen und Projekten mit. Auch Spenden ist eine Form von Freiwilligkeit und wird ebenfalls dokumentiert: 71 Prozent der Bevölkerung spenden Geld, 7 Prozent spenden Blut. Zum Freiwilligen-Monitor 2020 geht es über diesen Link.

Allgemeine Infos zum Freiwilligen-Monitor und aktuelle Befragung: ch-monitor.ch

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