Autor

Katrin Bärtschi

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Die Briefträgerin & das Paradies

Beim Aufräumen fand die Briefträgerin die Zeitung «für unsere Mitarbeitenden», Ausgabe 6/20. Sie hatte sie noch nicht gelesen und tat das nun. Schwerpunkt der Jahresendausgabe war die neue Strategie «Die Post von morgen, das bin ich».

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Die Briefträgerin & das Altern

«Wieder ein Jahr überstanden», stellt die Briefträgerin fest. «Wieder eine Runde älter.» Ist gut. Macht nichts. Sie denkt zurück: Der Teamchef, der sie vor mehr als einem Dutzend Jahren auf den Job abrichtete, impfte ihr unter anderem eine Leistungsorientierung ein, gegen die ihr Immunsystem sich kaum wehren konnte und die ihr heute noch zu schaffen macht.

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Die Briefträgerin & die Dienstleistung

«Einfach mit System» – so lautete die letzte Post-Parole. Sie geistert noch durch die gelben Internetseiten. Die Briefträgerin erinnert sich: Wir sollten sie auswendig lernen für den Fall, dass einmal Besuch aus den obersten Etagen käme und Testfragen stellen würde.

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Die Briefträgerin & der Horizont

Der Onlinehandel ist eine wachsende Branche. Die Post sei dafür gerüstet, erfährt die Briefträgerin aus der Personalzeitung. Dank der Mix-Mail-Sortieranlage in Zürich Mülligen. Einer Weltneuheit.

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Die Briefträgerin & ein Arbeitstag II

Der Wecker klingelte viel zu früh, der Kaffee war dünn und fad, im Dunkeln trat die Briefträgerin auf eine Schnecke, die Velokette hängte nach dem ersten Pedaltritt aus. Und die Briefträgerin musste sie richten.

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Die Briefträgerin & ein Arbeitstag

Am frühen Morgen las die Briefträgerin zum x-ten Mal auf dem Monitor im Bus, dass Koalas pro Tag zwanzig Stunden schlafen. Um Energie zu sparen. Weil sie sich fast ausschliesslich von Eukalyptusblättern ernähren, die wenig Energie liefern, aber lange verdaut werden müssen.

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Die Briefträgerin & die Briefwahl

Eigentlich interessiert sich die Briefträgerin schon lange nicht mehr für die Ein- und Ausfälle des blondierten Grossmauls in Übersee. Wozu auch? Wer überhaupt mag seinen Fürzen noch lauschen? Sein Postmanöver gab der Briefträgerin dennoch kurz zu denken: Um die Möglichkeiten der brieflichen Wahl zu verkleinern, die ihm im November die Niederlage bringen könnten, drohte er kurzerhand, der Post den Finanzhahn zuzudrehen.

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Die Briefträgerin & dgZmC

Max Küng, der eigensinnige Kolumnist, schrieb kürzlich im «Magazin» über seinen Paketpöstler heute und in jener früheren Zeit vor dem Lockdown (ijfZvdL). In jener fernen Zeit vor dem Lockdown habe er den Paketboten nicht einmal gekannt, nun erwarte er ihn täglich freudig. So, als wäre immer Weihnachten. Ausser, dass der Paketempfänger den Inhalt des Pakets im Prinzip kennt.

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Die Briefträgerin & die Briefmenge

Die meisten Wörter unserer Sprache habe eine uralte Geschichte. Andere werden aufgrund neuer Gegebenheiten erst erfunden. Bei der Post zum Beispiel «Gangfolgesortierung». Oder «Briefmengenrückgang». Dieser ist mit der Coronakrise sprunghaft angestiegen.