Autor

Marie-Josée Kuhn

Editorial

Am Anfang ist ­immer Trump

Als der Mauerbauer, Sexprahler und Brandstifter, dieses ungesteuerte Geschoss, im Januar 2017 abging, marschierten in den Strassen von Washington bereits Zehntausende Frauen gegen ihn. Weil er das Rad zurückdrehen will. Aus den Anti-Trump-Protesten wurde eine neue Frauenbewegung. Weltweit. Und wieder stehen die USA in Flammen: im lichterlohen Floyd-Protest. Der weisse Cop Derek Chauvin drückte dem gefesselten Schwarzen George Floyd sein Knie so lange gegen den Hals, bis er erstickte. Es geschah am helllichten Tag. Cornel West, einer der führenden afroamerikanischen Intellektuellen, nennt den Mord an Floyd einen «Lynchmord». Er zieht eine direkte Linie von den früheren Lynchpraktiken zur heutigen Polizeigewalt. Und wieder war am Anfang Trump.

Editorial

Machen Frauen es besser?

Führen Frauen in der Corona-Krise besser als Männer? Weil sie umsichtiger regieren? Und so sozialisiert sind, dass sie «ökonomisch, medizinisch und sozial vorausschauender» sind als Männer? Das fragte kürzlich die britische Tageszeitung «The Guardian». Und verglich die Zahl der Corona-Toten in verschiedenen Ländern. Und tatsächlich: In den vor­bildlichsten Ländern mit bisher wenig Corona-Opfern regieren durchs Band Regierungs­chefinnen. Allen voran Jacinda Ardern, die Premierministerin von Neuseeland.

Editorial

Corona-Hirn

Kaum hatte der Bundesrat grünes Licht für die Coiffeursalons gegeben, setzte er sich auch schon in mein Ohr: «Bim Coiffeur bini gsässe vor em Spiegel – luege dry!» Ja, der Mani Matter. «Und gseh dert drinn e Spiegel wo ar Wand isch vis-à-vis.» Und kaum gab der Bundesrat grünes Licht für die Wiederöffnung der Beizen, näselte er los im andern Ohr, der Peter Bichsel. «Das isch nümme mini Beiz!» jammerte er. Logisch nicht, mit all diesen Corona-Massnahmen: mit diesen Stellwändchen, den maskierten Kellnern, all diesem Abstand und der Desinfiziererei.

Editorial

Klassenunterschiede

Jetzt haben wir weltweit wieder zwei Corona-Spezialisten mehr. Der eine ist Herr Doktor Donald Trump, der von sich sagt, er habe eine Begabung für medizinisches Wissen. Und der es «interessant» fände, wenn man Menschen direkt Des­infektionsmittel spritzen würde gegen Corona. Und der andere ist eine Spezialistin: Frau Doktor Magdalena Martullo-Blocher. Die sich selber zur maskierten Expertin kürt, wegen «ihrer Erfahrungen und Kontakte». Und jetzt den sofortigen Exit aus dem Lockdown fordert. Weil: Jeder Todesfall sei zwar «tragisch», aber nicht wirklich zu vermeiden. Trump & Martullo: zwei Führungspersönlichkeiten, die über Leichen gehen.

Editorial

Ein winziger ­Virus

Covid 19 ist nur ein Virus. Zehntausendmal kleiner als ein Mensch. Hat keinen Stoffwechsel, benötigt keine Nahrung, atmet nicht. Dennoch ­zittern wir vor ihm. Wir hier im hochindustrialisierten Norden, wir dachten, wir hätten Infektionskrankheiten längst im Griff. Jetzt belehrt uns dieser winzige Virus rabiat eines Besseren. Wir haben weder Medikamente noch einen Impfstoff. Bisher. Mehr noch: Die Pharmamultis Roche und Novartis haben ihre Impfstoff-Abteilungen verkauft: zu wenig rentabel.

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Die Corona-Welt spinnt

Dass Südkorea Hunde in Quarantäne nimmt, ist ja noch das eine. Aber was haben dort Banknoten zu suchen? Sie sind Virenschleudern, die Chinesen ziehen sie deshalb aus dem Verkehr. Reinste Geldwäscherei! Dann kommen die sauberen Scheine in die Quarantäne. Ob mit Hunden, ist nicht bekannt.